
Sugarland: The Transformation of the Countryside in Communist Albania
In dieser historischen Monografie über das nichtstädtische kommunistische Albanien erörtert Artan Hoxha das ehrgeizige Entwicklungsprojekt, das nach 1945 ein Sumpfgebiet in einen Standort für die Zuckerproduktion verwandelte.
Der Autor versucht, die Geschichte des albanischen Kommunismus von den Stereotypen zu befreien, die immer noch mit den Stigmata des Irrwegs, der Paranoia, des extremen Nationalismus und der Fremdenfeindlichkeit behaftet sind. Diese Mikrogeschichte der landwirtschaftlichen und industriellen Transformation eines Gebiets im Südosten Albaniens untersucht ein breites Spektrum von Themen wie Modernisierung, Entwicklung sowie Sozial-, Kultur- und Wirtschaftspolitik.
Neben der Analyse der Kollektivierung der Landwirtschaft zeigt Hoxha, wie der Kommunismus das Leben der einfachen Landbevölkerung beeinflusste. Wie in anderen Ländern des kommunistischen Blocks übernahm das albanische Regime Entwicklungsprojekte aus der Vergangenheit und setzte sie durch soziale Mobilisierung und Kommandowirtschaft um. Das umfangreiche Archivmaterial und die Interviews vor Ort belegen die Bemühungen der Behörden, den Konsum zu steigern und den Geschmack der Menschen radikal zu verändern.
Das Buch zeigt aber auch, dass die Menschen, die am Zuckerprojekt beteiligt waren, trotz des repressiven Umfelds nicht einfach nur passive Empfänger von Vorbildern aus der Hauptstadt des Landes waren. Der Autor beschreibt auch, dass - trotz der Bipolarität des Kalten Krieges - technologische Anforderungen und sozialpolitische Erwägungen ein gewisses Maß an Engagement für die Welt im weiteren Sinne erforderten.