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Forced to Care: Coercion and Caregiving in America
Die Vereinigten Staaten stehen vor einer wachsenden Krise in der Pflege. Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen steigt, während die Zahl der traditionellen Pflegekräfte abgenommen hat. Der Status der Pflegekräfte ist ein kritisches Thema.
Evelyn Nakano Glenn bietet eine innovative Interpretation der Pflegearbeit in den Vereinigten Staaten, indem sie die Wurzeln der Ungerechtigkeit entlang zweier miteinander verbundener Stränge zurückverfolgt: unbezahlte Pflegearbeit innerhalb der Familie sowie Sklaverei, Zwangsarbeit und andere Formen der Zwangsarbeit. Indem sie beide in denselben analytischen Rahmen einbezieht, liefert sie eine überzeugende Erklärung für die Abwertung von Pflegearbeit und den Ausschluss sowohl unbezahlter als auch bezahlter Pflegekräfte von wichtigen Rechten wie Mindestlohn, Rentenleistungen und Arbeitnehmerentschädigung. Glenn zeigt auf, wie Annahmen über Geschlecht, Familie, Heimat, Zivilisation und Staatsbürgerschaft die Entwicklung der Pflegearbeit geprägt haben und in Gesetze und Sozialpolitik eingeflossen sind. Sie legt die zugrundeliegenden Kontrollsysteme offen, die dazu geführt haben, dass Frauen - vor allem Immigrantinnen und farbige Frauen - einen unverhältnismäßig hohen Anteil an der Pflegearbeit leisten. Abschließend untersucht sie Strategien zur Verbesserung der Situation von unbezahlten familiären Pflegekräften und bezahlten häuslichen Pflegekräften.
Dieses wichtige und zeitgemäße Buch beleuchtet die Quelle der Widersprüche zwischen den amerikanischen Überzeugungen über den Wert und die Bedeutung der Pflege in einer guten Gesellschaft und der Ausbeutung und dem abgewerteten Status derjenigen, die die Pflege tatsächlich leisten.