Bewertung:

Lives Reclaimed von Mark Roseman erzählt den inspirierenden Bericht über den Bund, eine kleine deutsche Organisation, die während des Naziregimes Juden unterstützte und sich gegen die allgegenwärtige Unmenschlichkeit stellte. Das Buch ist gut recherchiert und stellt eine fesselnde Erzählung dar, die sowohl den Mut der Bund-Mitglieder als auch die Kämpfe, denen sie bei ihren humanitären Bemühungen ausgesetzt waren, hervorhebt.
Vorteile:Das Buch ist gründlich recherchiert und stellt eine fesselnde Geschichte dar. Es fängt die Komplexität und den moralischen Mut seiner Protagonisten ein und macht ihre Erfahrungen nachvollziehbar und inspirierend. Die Autorin verwebt auf effektive Weise persönliche Berichte, historische Zusammenhänge und die breiteren Auswirkungen der Aktionen des Bundes und regt die Leser dazu an, über ihre eigene Verantwortung im Angesicht von Ungerechtigkeit nachzudenken.
Nachteile:Einige Leser könnten die historischen Details manchmal als zu akademisch empfinden, mit Abschnitten, die sich mehr auf die Struktur der Organisation als auf die emotionalen Erzählungen konzentrieren. Dem Stil fehlt es vielleicht auch an dramatischem Flair, was ihn für diejenigen, die einen eher erzählerischen historischen Roman suchen, weniger fesselnd machen könnte.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Lives Reclaimed
Lives Reclaimed ist die Geschichte einer bemerkenswerten, aber gänzlich unbesungenen Gruppe, die alles riskierte, um den Schwächsten zu helfen, und stammt vom gefeierten Historiker des nationalsozialistischen Deutschlands.
In den frühen 1920er Jahren, inmitten des Umbruchs im Weimarer Deutschland, traf sich eine kleine Gruppe friedfertiger Idealisten, die ein ruhiges, gemeinschaftliches Leben mit dem Ziel der Selbstverbesserung führten. Sie hatten sich größtenteils bei Volkshochschulkursen in der Stadt Essen kennen gelernt. Doch "der Bund", wie sie ihre Gruppe nannten, hatte hohe Ziele - unter der Leitung ihres Anführers Artur Jacobs hofften die Mitglieder, eine ideale Gemeinschaft zu schaffen, die als Modell für die gesamte Gesellschaft dienen sollte. Doch mit dem Aufstieg der Nazis war der Bund gezwungen, seine Mission neu zu bewerten und sich stattdessen darauf zu konzentrieren, den Verfolgten trotz des großen Risikos Hilfe zu leisten. Die Aktivitäten reichten von Besuchen bei zerstörten jüdischen Familien nach der Reichskristallnacht über den Versand von illegalen Briefen und Paketen mit Lebensmitteln und Kleidung an Deportierte in Konzentrationslagern bis hin zur Aufnahme von politischen Dissidenten und Juden auf der Flucht.
Was wurde aus dieser Gruppe? Und wie sollten ihre Taten - oft kleine, scheinbar unbedeutende Akte der Freundlichkeit und Hilfe - in der breiteren Geschichte des Lebens unter den Nazis bewertet werden? Der Historiker Mark Roseman zeigt anhand einer beeindruckenden Reihe von bisher unveröffentlichten Briefen, Tagebüchern, Gestapo-Berichten, anderen Dokumenten und seinen eigenen Interviews mit Überlebenden, wie und warum der Bund seine gefährliche Arbeit verrichtete. Es ist an sich schon eine außergewöhnliche Geschichte, aber Roseman geht noch weiter und ermutigt uns, die Konzepte des Widerstands und der Rettung unter den Nazis zu überdenken, Ideen, die allzu oft von populären Vorstellungen von individuellem Heldentum oder politischem Idealismus vereinnahmt werden. Vor allem aber ist die Geschichte des Bundes eine, die ein neues Licht darauf wirft, was es bedeutete, in dieser dunklen Zeit eine helfende Hand zu bieten.