Bewertung:

Das Buch bietet eine gründliche Untersuchung der psychologischen Auswirkungen des Ersten Weltkriegs, wobei der Schwerpunkt auf dem Granatenschock liegt, aber auch die Erfahrungen der Soldaten in den Schützengräben im Allgemeinen behandelt werden. Es ist gut recherchiert und fesselnd, insbesondere für diejenigen, die sich für die Militärgeschichte und die gesellschaftlichen Auswirkungen des Krieges interessieren.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert und informativ
⬤ leicht zu lesen
⬤ fesselnde und emotionale Prosa
⬤ beleuchtet die psychologischen Auswirkungen des Krieges
⬤ bietet eine einzigartige Perspektive auf den Granatenschock
⬤ von mehreren Rezensenten sehr empfohlen.
⬤ Kann für Leser, die sich nicht für diesen Aspekt der Geschichte interessieren, trocken sein
⬤ einige Abschnitte können sich wiederholen
⬤ der anfängliche Fokus auf die Kriegsneurose entspricht vielleicht nicht den Erwartungen aller Leser.
(basierend auf 16 Leserbewertungen)
Breakdown: The Crisis of Shell Shock on the Somme
Lähmung. Stottern. Das "Zittern". Unfähigkeit zu stehen oder zu gehen. Vorübergehende Blindheit oder Taubheit.
Als diese merkwürdigen Symptome 1915 bei den Männern in den Lazarettstationen auftraten, begann in Armee- und Ärztekreisen eine Debatte darüber, was es war, was die Ursache war und was man tun konnte, um sie zu heilen. Aber die Zahlen waren nie groß.
Dann, im Juli 1916, mit Beginn der Schlacht an der Somme, stieg die Zahl der Granatenschocks sprunghaft an. Das Oberkommando der britischen Armee geriet in Panik. Immer mehr Männer schienen einfach den Kampfeswillen verloren zu haben. Als ganze Bataillone von der Front abgezogen werden mussten, versuchten Kommandeure und Militärärzte verzweifelt, Erklärungen für das Unglück zu finden. Der "Granatenschock" - das, was wir heute als Gefechtstrauma bezeichnen würden - machte sich an der Westfront breit.
Bis Anfang August 1916 waren im ersten Monat der Kämpfe an der Somme fast 200.000 britische Soldaten gefallen oder verwundet worden. Bis zum Ende der Schlacht sollten weitere 300.000 verloren gehen. Die Armee erklärte jedoch stets, dass sie die genaue Zahl derjenigen, die an einem Granatenschock litten, nicht berechnen konnte. Nach einer Neubewertung der offiziellen Opferzahlen legt Taylor Downing erstmals eine genaue Schätzung der Gesamtzahl derjenigen vor, die durch psychische Verwundungen außer Gefecht gesetzt wurden. Es ist eine schockierende Zahl.
Taylor Downings aufschlussreiches neues Buch folgt den Einheiten und Einzelpersonen von der Aufnahme in die Pals Battalions im Jahr 1914 bis hin zu den schrecklichen Erlebnissen an der Somme, die zu dem Granatenschock führten, der die Männer - unabhängig von Schwäche oder Feigheit - unfähig machte, weiterzukämpfen. Er beleuchtet die offizielle - und brutale - Reaktion auf die Epidemie, selbst gegenüber jenen Offizieren und Ärzten, die ihr wohlwollend gegenüberstanden. Sie glaubten, es handele sich um eine Form der Hysterie. Sie war ansteckend. Und sie musste gestoppt werden.
Breakdown bietet eine völlig neue Perspektive auf eine der legendärsten Schlachten des Ersten Weltkriegs.