Bewertung:

Katya Cengels Memoiren „Zwangsjacken und Essensgeld“ sind eine kraftvolle und komplexe Erzählung über ihre Kindheitserfahrungen in einer pädiatrischen psychosomatischen Abteilung aufgrund einer Essstörung. Das Buch kombiniert ihre doppelte Perspektive als Kind und als erwachsene Journalistin und bietet Einblicke in psychische Probleme, familiäre Dynamiken und die Behandlung von Essstörungen.
Vorteile:Die Memoiren sind fesselnd und zutiefst aufschlussreich und verbinden Humor mit schweren Themen. Die Leserinnen und Leser schätzen die nahtlosen Übergänge zwischen der Perspektive des Kindes und den Erkenntnissen der erwachsenen Journalistin. Das Buch ist gut geschrieben, emotional und informativ, so dass es für ein breites Publikum verständlich ist. Es bietet einen seltenen Einblick in die psychische Gesundheit von Kindern und in die Mängel des Gesundheitssystems und zeigt gleichzeitig den Mut und die Verletzlichkeit der Autorin.
Nachteile:Einige Leser merken an, dass der Inhalt schwierig und schmerzhaft sein kann, da er schwere Themen wie Traumata und Essstörungen behandelt. Die Komplexität der Erzählung kann für manche eine Herausforderung sein, und das emotionale Gewicht der Geschichte erfordert eine gewisse Bereitschaft des Lesers.
(basierend auf 28 Leserbewertungen)
Straitjackets and Lunch Money: A 10-Year-Old in a Psychosomatic Ward
Katya Cengel wurde 1986 als Patientin mit der Nummer 090 71 51 in die psychosomatische Abteilung von Roth im Kinderkrankenhaus von Stanford aufgenommen. Sie war 10 Jahre alt. Überwältigt von Gefühlen des Verlassenseins, der Wertlosigkeit und der Wut, weil sie sich um ihren depressiven Vater kümmern musste, wollte sie raus. Sie fand ihn auf die einzige Weise, die sie kannte - indem sie sich selbst hungerte.
Dreißig Jahre später stellt Katja, die heute Journalistin ist, fest, dass ihr junges Alter nicht das Einzige war, was ihren Krankenhausaufenthalt ungewöhnlich machte. Auch die Idee der psychosomatischen Abteilungen, in denen Patienten sowohl medizinische als auch psychologische Diagnosen erhalten, war revolutionär und ist inzwischen weitgehend in Vergessenheit geraten. Katya dokumentiert dies und spürt die Ärzte, Psychologen und Seelsorger auf, die sich einst um sie kümmerten.
Was ihr als Kind widerfahren ist, erzählt sie mit der Stimme des verstörten 10-jährigen Mädchens, das sie einst war. Die beiden Erzählungen entfalten sich gleichzeitig. Das Ergebnis ist ein erschütternder Bericht über psychische Erkrankungen in der Kindheit, der aus der Innenperspektive erzählt und mit aktuellen Informationen von Experten auf diesem Gebiet unterbrochen wird.