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Double-Edged Comforts: Domestic Life in Modern Italian Art and Visual Culture
Dieses Buch wirft einen Blick auf das Zuhause mit den Augen von Künstlern und Bildgestaltern und enthüllt die unerzählte Geschichte der häuslichen Erfahrungen in Italien von den 1940er bis zu den 1970er Jahren. Hin- und hergerissen zwischen dem Trauma des Zweiten Weltkriegs und dem rasenden Optimismus der Nachkriegsjahrzehnte und heimgesucht vom Echo des Faschismus, verkörperte der häusliche Bereich kontrastierende und oft widersprüchliche Bedeutungen: Fürsorge und Gewalt, Unterdrückung und emotionale Erfüllung, Nahrung und Entbehrung.
Silvia Bottinelli wirft ein neues Licht auf häusliche Erfahrungen, die leicht übersehen und als selbstverständlich angesehen werden. Sie findet neue Ausdrucksformen des Heims - als Idee, Gefühl, Raum und Gewohnheit - in einer Vielzahl kultureller und künstlerischer Strömungen, darunter der Neue Realismus, die Visuelle Poesie, die Pop Art, die Arte Povera und die radikale Architektur, um nur einige zu nennen. Double-Edged Comforts findet Nuancen, indem es künstlerische Interpretationen des häuslichen Lebens im Dialog mit der zeitgenössischen visuellen Kultur betrachtet: den Anzeigen, Werbespots, Illustrationen und populären Magazinen, die die Kunst beeinflusst und informiert haben, auch materiell, und oft die kritischen Reaktionen der Künstler auslösten.
Bottinelli legt besonderes Augenmerk auf die Perspektive der Frauen, indem er Kunstwerke bespricht, die durch die Maschen der etablierten kunsthistorischen Erzählungen gefallen sind, und Künstlerinnen besonders berücksichtigt: Carla Accardi, Marisa Merz, Maria Lai, Ketty La Rocca, Lucia Marcucci und andere, die vom italienischen Kunstsystem in dieser Zeit oft marginalisiert wurden. Vom Schlafen und Baden, der Hausarbeit, der Zubereitung und dem Verzehr von Speisen bis hin zum Aufkommen des Fernsehens bietet Double-Edged Comforts eine neue Darstellung der modernen Häuslichkeit, die für jeden relevant ist, der verstehen möchte, wie wir den Orten, an denen wir leben, und dem, was wir dort tun, einen Sinn geben, und zeigt, wie die Kunst die vertrauten Annehmlichkeiten und Bedeutungen des Zuhauses verkompliziert.