Bewertung:

Das Buch ist ein bedeutender Beitrag zu den Bereichen Religionswissenschaft und Geschichte und verbindet persönliche Erfahrungen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen. Während es für seine fesselnde Schreibweise und seine Zugänglichkeit gelobt wird, sind einige Leser der Meinung, dass es für diejenigen, die mit den Themen bereits vertraut sind, keine neuen Erkenntnisse bietet.
Vorteile:⬤ Klassisches Werk auf diesem Gebiet.
⬤ Hohe Qualität und Service.
⬤ Umfassend und aufschlussreich über den Stand der Religionswissenschaften.
⬤ Interessant und zugänglich für ein breites Publikum, auch für Gelegenheitsleser.
⬤ Eloquentes Schreiben, das persönliche Erfahrungen und theoretische Beobachtungen verbindet.
⬤ Bietet eine einzigartige Perspektive auf das Verständnis von Religion durch Beziehungen statt durch Überzeugungen.
⬤ Begrenzte neue Einsichten für diejenigen, die bereits über die Themen der Religionswissenschaft Bescheid wissen.
⬤ Einige Leser kritisieren die These des Autors als zu sehr auf Aberglauben fokussiert, ohne dass dies einen Wert hätte.
⬤ Teile des Buches könnten negative Reaktionen hinsichtlich der Darstellung religiöser Praktiken hervorrufen.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Between Heaven and Earth: The Religious Worlds People Make and the Scholars Who Study Them
Zwischen Himmel und Erde untersucht die Beziehungen, die Männer, Frauen und Kinder mit der Jungfrau Maria und den Heiligen in der amerikanischen katholischen Geschichte des 20. Jahrhunderts eingegangen sind, und reflektiert im weiteren Sinne, wie Menschen in der Gesellschaft heiliger Figuren leben und wie diese Beziehungen die Beziehungen zwischen Menschen auf der Erde formen. In diesem kühn argumentierenden und schön geschriebenen Buch geht Robert Orsi auch darauf ein, wie Religionswissenschaftler das Terrain zwischen Glaube und Analyse, Glaube und Wissenschaft besetzen.
Orsi füllt seine Analyse mit einer autobiografischen Stimme, die von seinem eigenen italienisch-amerikanischen katholischen Hintergrund durchdrungen ist - von der Hingabe seines Onkels Sal, der an Zerebralparese litt, an eine verkrüppelte Heilige, Margarete von Castello, bis hin zur Bindung seiner toskanischen Großmutter an die heilige Gemma Galgani.
Religion existiert nicht als ein Medium zur Herstellung von Bedeutungen, so Orsi, sondern als ein Netzwerk von Beziehungen zwischen Himmel und Erde, an dem Menschen aller Zeitalter ebenso beteiligt sind wie die vielen heiligen Figuren, die sie verehren. Orsi argumentiert, dass die moderne akademische Religionstheorie lange Zeit zweifelhafte Unterscheidungen zwischen guten oder echten religiösen Äußerungen einerseits und schlechten oder falschen Religionen andererseits getroffen hat, die diese alltäglichen Beziehungen zu heiligen Figuren marginalisieren.
Dieses Buch ist eine brillante kritische Untersuchung des Lebens, das die Menschen im Guten wie im Schlechten zwischen Himmel und Erde führen, und der Möglichkeiten, wie Religionswissenschaftler diese Welten besser erforschen können.