
Between War and the State: Civil Society in South Vietnam, 1954-1975
In „Between War and the State“ untersucht Van Nguyen-Marshall eine Reihe von freiwilligen Aktivitäten, darunter Hilfsorganisationen, Berufsverbände, Wohltätigkeitsorganisationen, Organisationen zur Förderung der Gemeinschaft, Studenten-, Frauen- und Rechtsorganisationen, die zwischen 1954 und 1975 in Südvietnam aktiv waren. Indem sie den Fokus auf das öffentliche Leben der Südvietnamesen lenkt, stellt „Between War and the State“ die hartnäckigen Stereotypen von Südvietnam als einem Ort ohne Gesellschaft und Einfluss in Frage.
Das rege Vereinsleben unterstreicht, wie eine aktive Zivilgesellschaft trotz der Schwierigkeiten, die der Krieg, staatliche Restriktionen, wirtschaftliche Not und externe politische Kräfte mit sich brachten, überlebte. Diese konkurrierenden politischen Kräfte, zu denen die Vereinigten Staaten, westliche Hilfsorganisationen und kommunistische Agenten Vietnams gehörten, schufen eine hart umkämpfte Arena, in der der südvietnamesische Staat kein Monopol auf Überzeugungs- oder Zwangsgewalt besaß.
Um seinen Einfluss aufrechtzuerhalten, musste der Staat manchmal Gruppen entgegenkommen und seine Gewaltanwendung einschränken. Die Teilnehmer der Zivilgesellschaft in Südvietnam nutzten ihre sozialen Verbindungen, schlossen Bündnisse, wandten sich an die nationale und internationale Öffentlichkeit und nutzten Straßenproteste, um ihre Anliegen zu äußern, ihre Interessen durchzusetzen und ihre Aktivitäten durchzuführen.