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Affective Publics: Sentiment, Technology, and Politics
In den letzten Jahrzehnten haben wir das Wachstum von Bewegungen beobachtet, die sich digitaler Mittel bedienen, um sich mit breiteren Interessengruppen zu verbinden und ihre Standpunkte zum Ausdruck zu bringen.
Diese Bewegungen entstehen in unterschiedlichen Kontexten und mit unterschiedlichen Ergebnissen, haben aber in der Regel eines gemeinsam: Online- und Offline-Solidarität, die durch die öffentliche Darstellung von Emotionen entsteht. Die sozialen Medien fördern das Gefühl des Engagements, und zwar auf eine Art und Weise, die häufig dazu führt, dass sich die Menschen wieder für die Politik begeistern können.
Auf diese Weise machen oder brechen die Medien keine Revolutionen, aber sie geben aufstrebenden, erzählenden Öffentlichkeiten ihre eigenen Mittel an die Hand, um sich in die Ereignisse hineinzufühlen, indem sie die Beteiligten häufig zu einem Teil der sich entwickelnden Geschichte machen. Technologien vernetzen uns, aber es sind unsere Geschichten, die uns miteinander verbinden, die uns einigen nahe bringen und uns von anderen distanzieren. Affective Publics untersucht anhand von drei Fallstudien, wie die Praxis des Geschichtenerzählens das Engagement von Bewegungen erleichtert, die sich auf ein aktuelles Thema oder Ereignis einstellen: Die Bewegungen des Arabischen Frühlings, verschiedene Varianten von Occupy und alltägliche, beiläufige politische Äußerungen, wie sie in den Archiven der Trending Topics auf Twitter zu finden sind.
Es wird nachgezeichnet, wie sich affektive Öffentlichkeiten jeden Tag um verbindende Gefühlskanäle herum materialisieren und auflösen und wie sie ihre Stimme durch die weichen Strukturen der Gefühle finden, die von Gesellschaften aufrechterhalten werden. Anhand von quantitativen und qualitativen Originaldaten zeigt Affective Publics in dieser bahnbrechenden Analyse, dass es diese weichen Strukturen sind, die affektive Öffentlichkeiten verbinden, stören und ihren Weg in die Alltagspolitik finden.