Bewertung:

Das Buch stellt die afrikanische Kultur aus einem panafrikanischen Blickwinkel dar, hebt ihre Bedeutung hervor und bietet Einblicke in ihren historischen Kontext. Während viele Leser die Klarheit und die profunde Wissenschaftlichkeit des Buches zu schätzen wissen, sind einige der Meinung, dass es ihm in bestimmten Bereichen an Tiefe fehlt.
Vorteile:Es ist klar und prägnant geschrieben, bietet wertvolle Einblicke in den Panafrikanismus, deckt verloren gegangene einheimische Weisheiten auf, würdigt afrikanische Werte und wird für seine profunde Wissenschaftlichkeit hoch geschätzt.
Nachteile:Einige Leser finden, dass es dem Buch in bestimmten Bereichen an Tiefe und Detailreichtum mangelt, so dass sie sich mehr Informationen wünschen.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
African Life and Customs Hardcover
Zwei Teile in einem Band. Vollständiges Faksimile der Originalausgabe, nicht mit optischer Erkennungssoftware reproduziert.
Dieses Werk ist eine Sammlung von Blydens Artikeln, die die sozioökonomische Struktur der afrikanischen Gesellschaft untersuchen. Der aus St. Thomas, Westindien, stammende Blyden (1832-1912) verbrachte den größten Teil seines Lebens auf dem afrikanischen Kontinent.
Er war ein versierter Pädagoge, Linguist, Schriftsteller und Weltreisender, der sich nachdrücklich für die Einzigartigkeit Afrikas und seiner Menschen einsetzte.
In diesem Werk untersuchte Blyden die Kultur der "reinen" Afrikaner, d. h.
derjenigen, die von europäischen und asiatischen Einflüssen unberührt blieben. Er identifizierte die Familie als Grundeinheit der afrikanischen Gesellschaft und die Polygamie als Fundament der afrikanischen Familien. Er beschrieb afrikanische Gesellschaftssysteme als kooperativ.
Alle arbeiteten füreinander. Keiner musste ohne Arbeit, Essen oder Kleidung auskommen. Blyden wandte sich gegen weiße Rassentheoretiker, die Afrikaner für minderwertig hielten und deren Argumente ihre vorgefassten Meinungen stützten.
Er ging davon aus, dass Afrikaner "anders" und nicht minderwertig sind, und er analysierte die afrikanische Kultur im Kontext der afrikanischen sozialen Erfahrungen. Als Schriftsteller gilt Blyden weithin als der "Vater des Panafrikanismus".
In seinem Hauptwerk "Christianity, Islam and the Negro Race" (1887) vertrat er die Auffassung, dass die Ausübung des Islam für Afrikaner verbindlicher und erfüllender sei als das Christentum. Er argumentiert, dass das Christentum vor allem von den europäischen Kolonialherren eingeführt wurde. Er war der Meinung, dass dies eine demoralisierende Wirkung habe, obwohl er weiterhin Christ war.
Er war der Meinung, dass der Islam authentischer afrikanisch sei, da er von Menschen aus Nordafrika in die Gebiete südlich der Sahara gebracht worden sei.