
African Studies in the Academy: The Cornucopia of Theory, Praxis and Transformation in Africa?
Lange Zeit wurden die Afrikastudien als Disziplin von Akademikern und Institutionen im globalen Norden angeführt.
Dies stellt die Afrikastudien auf dem Kontinent vor die Entscheidung, ob eine solche Disziplin legitimerweise als eine erkenntnistheoretische Disziplin akzeptiert werden kann, die nach Objektivität und Wahrheit über Afrika und die afrikanischen Völker strebt, oder als eine Disziplin, die die hegemoniale sozioökonomische, politische und erkenntnistheoretische Kontrolle des Nordens über Afrika aufrechterhalten soll. Die damit zusammenhängende Frage, die sich unmittelbar stellt, lautet: Wer sollte was produzieren und welchen Platz sollten die Afrikastudien in den Akademien des Nordens und des Südens einnehmen?
Angesichts dieser Frage stellt sich die Frage, ob die Existenz von Zentren für Afrikastudien an den Akademien des globalen Nordens Möglichkeiten für ein kritisches Denken über Afrika eröffnet oder ob sie Möglichkeiten für die Entstehung der gleichen Disziplin in Afrika als fruchtbaren Raum für eine transdisziplinäre Debatte eröffnet. Während Ansätze, die für die Entwicklung der Afrikastudien entscheidend sind, an afrikanischen Universitäten in Bereichen wie Kulturwissenschaften, Sozialanthropologie, Geschichte, Soziologie, Studien über indigenes Wissen und afrikanische Philosophie allgegenwärtig sind, wird die Disziplin der Afrikastudien, obwohl sie für Afrika von entscheidender Bedeutung ist, an den afrikanischen Akademien nur selten als solche praktiziert, und ihre Zukunft auf dem Kontinent bleibt düster. Afrikastudien in der Akademie sind ein Zeugnis dafür, dass die Kreuzungsposition der Afrikastudien als Disziplin einen fruchtbaren Boden für die Entwicklung und Erprobung neuer Ansätze darstellt, die für die Erforschung und das Verständnis Afrikas entscheidend sind, wenn sie ehrlich und objektiv betrieben werden.
Es fordert auch Afrika heraus, ernsthaft in Erwägung zu ziehen, seine legitime Position einzunehmen und die Afrikastudien von innen heraus zu fördern. Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des vorliegenden Bandes.