Bewertung:

Die Rezensionen zu Javier Marías' „All Souls“ zeigen eine vielschichtige Reaktion auf den Roman: einerseits werden die schöne Prosa und die tiefen Einblicke in den menschlichen Charakter hervorgehoben, andererseits wird das Fehlen einer fesselnden Handlung und einnehmender Figuren kritisiert. Die Leser lobten Marías' ausgeprägten Schreibstil und seine Darstellung des akademischen Milieus in Oxford, aber viele fanden die Erzählung langweilig und die Geschichte nicht sehr gehaltvoll.
Vorteile:Meisterhafte Prosa, tiefe Einblicke in den menschlichen Zustand, fesselnder Schreibstil, der die Oxford-Erfahrung effektiv einfängt, interessante Kommentare zu den Charakteren, humorvolle Beobachtungen des akademischen Lebens und ein starkes Gefühl von Gesprächsintimität.
Nachteile:Fehlen einer starken Handlung, Charaktere, die als flach oder uninteressant empfunden werden, zahlreiche lange Absätze, die als ermüdend empfunden werden können, einige fanden es deprimierend, und der Verlauf der Geschichte fühlte sich unbefriedigend an, mit einem allgemeinen Gefühl einer blutarmen Erzählung.
(basierend auf 28 Leserbewertungen)
All Souls
Von einer der wichtigsten Stimmen der zeitgenössischen Weltliteratur: ein düster-komischer Roman über die britischste aller Institutionen, die Universität Oxford.
In All Souls betrachtet ein spanischer Gastdozent Oxford mit prismatischer Distanz und ist abwechselnd amüsiert, verwirrt, erfreut und angewidert von den Launen der menschlichen Eitelkeit. Ein wenig einsam, nicht immer in der Lage, seine charmante, aber sehr verheiratete Geliebte zu sehen, sucht er nach Beschäftigung; er muss kaum unterrichten.
Und doch gehört so viel zum "Sein" in Oxford: Freundschaft, Meinungsmache, Übervorteilung, heikler Austausch von Gefälligkeiten, Klatsch, Ehebruch, Büchersammeln, Kumpanei und Verrat. Mar as beweist in diesem schlitzohrigen Campus-Roman und Liebesroman eine Vorliebe für Exzentrik.