Bewertung:

Mark I. Wallaces „Als Gott ein Vogel war“ erforscht das Konzept des christlichen Animismus und untersucht die theologischen Implikationen der Inkarnation Gottes in der natürlichen Welt, insbesondere in Bezug auf Tiere. Das Buch setzt sich mit biblischen Texten auseinander und lädt die Leser ein, die göttliche Gegenwart in allen Lebewesen zu betrachten und das traditionelle Verständnis von Gott in Frage zu stellen.
Vorteile:Das Buch bietet eine faszinierende und fesselnde Perspektive auf den christlichen Animismus und verbindet wissenschaftliche Erkenntnisse mit persönlichen Erzählungen. Die Leserinnen und Leser schätzen die innovative Prämisse, die tiefgehenden theologischen Überlegungen und die Leidenschaft des Autors für die Ökologie. Das Buch regt zu nachdenklichen Diskussionen über die Beziehung zwischen Gott und der natürlichen Welt an und ist daher sowohl für die akademische als auch für die persönliche Erforschung wertvoll.
Nachteile:Manche Leser mögen die Auslegung biblischer Texte als unkonventionell empfinden und nicht mit allen Schlussfolgerungen von Wallace einverstanden sein. In einigen Rezensionen wird der Wunsch nach noch tieferen Einsichten des Autors geäußert, was darauf hindeutet, dass das Buch zwar eine gute Einführung in das Thema darstellt, aber noch Raum für eine tiefere Erforschung bietet.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
When God Was a Bird: Christianity, Animism, and the Re-Enchantment of the World
Welche Rolle haben die Weltreligionen in einer Zeit des rasanten Klimawandels und des Artensterbens bei der Milderung - oder der Verursachung - der Krise gespielt, mit der wir heute konfrontiert sind? Man kann darauf hinweisen, dass die jenseitigen Theologien des Christentums, die unser spirituelles Streben gegenüber unseren natürlichen Ursprüngen privilegieren, eine unverhältnismäßig große Last für die ausbeuterische Haltung der Menschheit gegenüber der Natur tragen.
Und doch finden sich tief in der christlichen Tradition verblüffende Darstellungen von Gott als dem geschnäbelten und gefiederten Heiligen Geist - dem "tierischen Gott" des historischen christlichen Zeugnisses. Durch biblische Lektüre, historische Theologie, kontinentale Philosophie und persönliche Geschichten über die heilige Natur entdeckt dieses Buch den christlichen Gott als ein kreatürliches, vogelartiges Wesen, das sich in allen Dingen verkörpert.
Dieses schön und verständlich geschriebene Buch zeigt, dass "christlicher Animismus" kein Widerspruch in sich ist, sondern der natürliche Lebensraum des Christentums. Indem er die Selbstdefinition des traditionellen Christentums als eine jenseitige Religion in Frage stellt, ebnet Wallace den Weg für eine neue, erdverbundene Spiritualität, die sich auf das uralte Bild eines Tiergottes gründet, der die Gegenwart des Geistes in allem signalisiert, im Menschlichen wie im Übermenschlichen.