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Reading Old Books: Writing with Traditions
Eine umfassende Untersuchung der schöpferischen Kraft der literarischen Tradition, von Chaucer bis zur Gegenwart
In den Literatur- und Kulturwissenschaften ist "Tradition" ein Wort, das jeder benutzt, mit dem sich aber nur wenige kritisch auseinandersetzen. In Reading Old Books bietet Peter Mack eine umfassende Untersuchung der schöpferischen Kraft der literarischen Tradition, vom Mittelalter bis zum 21. Jahrhundert, und zeigt auf neue Weise, wie sie Autoren und Lesern hilft, neue Werke und Bedeutungen zu schaffen.
Reading Old Books argumentiert, dass man die Tradition am besten versteht, wenn man die Momente untersucht, in denen ein Schriftsteller einen alten Text aufgreift und etwas Neues schreibt, das aus dem Dialog mit diesem Text und den Erfordernissen der gegenwärtigen Situation entsteht. Das Buch untersucht Petrarca als Anwender, Anstifter und Opfer der Tradition. Es zeigt, wie Chaucer zum ersten großen englischen Schriftsteller wurde, indem er ein kleines Gedicht von Boccaccio übersetzte und anpasste. Es wird untersucht, wie Ariosto, Tasso und Spenser neue epische Bedeutungen schufen, indem sie mit Annahmen, Episoden und Phrasen spielten, die sie von ihren Vorgängern übersetzt hatten. Es wird analysiert, wie die viktorianische Romanautorin Elizabeth Gaskell auf die Tradition zurückgriff, um in Mary Barton das neue Problem der städtischen Entbehrungen zu behandeln. Und schließlich wird untersucht, wie der kenianische Schriftsteller Ngũgĩ wa Thiong'o in seinem 2004 erschienenen Roman Wizard of the Crow über biblische, englischsprachige und afrikanische Traditionen reflektiert.
Unter Bezugnahme auf wichtige Theoretiker, Kritiker, Historiker und Soziologen und unter Betonung des internationalen Charakters der literarischen Tradition beleuchtet Reading Old Books die nicht ganz freien Entscheidungen, die Leser und Schriftsteller treffen, um in Zusammenarbeit und im Wettbewerb mit ihren Vorbildern Bedeutung zu schaffen.