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Amar Akbar Anthony: Bollywood, Brotherhood, and the Nation
Der Bollywood-Blockbuster Amar Akbar Anthony, der 1977 in die Kinos kam, ist ein Klassiker des Hindi-Kinos und ein Prüfstein der indischen Populärkultur geworden. Der Film, der das Publikum mit seinen Liedern und verrückten Abenteuern begeistert, folgt den Heldentaten von drei Brüdern aus Bombay, die in ihrer Kindheit von ihren Eltern und voneinander getrennt wurden.
Hinter der freilaufenden Komödie und dem Camp verbirgt sich jedoch eine starke Vision von sozialer Harmonie, da die drei Protagonisten, die jeweils in einer anderen Religion aufgewachsen sind, am Ende entdecken, dass sie wahre Brüder sind. William Elison, Christian Lee Novetzke und Andy Rotman bieten eine sympathische und vielschichtige Interpretation der tieferen Symbolik des Films und sehen ihn als ein Objektiv zum Verständnis der Erfahrungen des modernen Indiens mit der säkularen Demokratie. Amar Akbar Anthony zelebriert ein Indien, das auf Pluralismus und religiöser Toleranz aufbaut, und findet auch heute noch großen Anklang beim Publikum.
Aber er lädt auch zu einer Kritik an den gemischten Segnungen der Moderne ein. Wie die Autoren zeigen, verbirgt das sonnige Äußere des Films nur zum Teil dunklere Elemente: den Schatten der Teilung, die Krise des Ausnahmezustands und die unangenehmen Auswirkungen der Familienmetapher auf die Nation.
Welche Lehren die Zuschauer aus dem Film ziehen, hängt weitgehend davon ab, welchen Bruder sie als seinen Helden erkennen. Ist es Amar, der geradlinige Hindu-Polizist? Ist es Akbar, der romantische muslimische Sänger? Oder ist es Anthony, der christliche Geächtete mit einem Herz aus Gold? In dem innovativen und multiperspektivischen Ansatz dieses Buches kommt jeder Bruder für sich selbst zu Wort (das letzte Wort hat allerdings die Mutter).