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On the Periphery of Europe, 1762-1825: The Self-Invention of the Russian Elite
Jahrhundert nahm die russische Elite die Ideen, Gefühle und Praktiken der Aristokratie in den westlichen Ländern in unterschiedlichem Maße auf, behielt aber gleichzeitig ein starkes Gefühl für ihre eigene Identität. In On the Periphery of Europe, 1762-1825 untersuchen Andreas Sch nle und Andrei Zorin die wichtigsten Manifestationen der Europäisierung der russischen Eliten in ihrem Alltag, durch den Import materieller Kultur, die Übernahme bestimmter sozialer Praktiken, Reisen, Lesemuster und Kunstkonsum. Die Autoren betrachten fünf wichtige Schauplätze der Europäisierung: Hofkultur, Religion, Bildung, Literatur und das Leben in der Provinz. Die Europäisierung der russischen Elite stärkte paradoxerweise ihren Stolz auf ihr Russischsein, gerade weil sie an Netzwerken der Interaktion und des Austauschs mit europäischen Eliten teilnahm und an deren sprachlichem und kulturellem Kapital teilhatte. Auf diese Weise schuf die Europäisierung Formen der Geselligkeit, die der Elite halfen, ihre Unternehmensidentität in Abgrenzung zur Hofgesellschaft und auch zum Volk zu festigen. Die Europäisierung Russlands war einzigartig intensiv, komplex und allumfassend, da sie nicht nur darauf abzielte, Verhaltensweisen zu emulieren, sondern auch eine Elite zu schmieden, die in sich europäisch war, aber dennoch russisch blieb.
Diese aufschlussreiche Studie ist der zweite Band eines zweibändigen Projekts (der erste ist eine Sammlung von Fallstudien mit mehreren Autoren) und richtet sich an Wissenschaftler und Studenten der russischen und osteuropäischen Geschichte und Kultur sowie an alle, die sich für transnationale Prozesse interessieren.
--Jelena Pogosjan, Universität von Alberta.