
The Europeanized Elite in Russia, 1762-1825
Dieser aufschlussreiche Band bietet ein neues Verständnis der subjektiven Identität und der öffentlichen Rollen der europäisierten Elite Russlands zwischen 1762 und 1825. Anhand einer Reihe reichhaltiger Fallstudien rekonstruieren die Herausgeber die Weltanschauung, die komplexen Identitäten, die widersprüchlichen Loyalitäten und die sich entwickelnden Gewohnheiten dieser sozialen Gruppe.
Die Studien untersuchen die Institutionen, die diese Adligen prägten, ihre Einstellung zum Staatsdienst, die sich verändernden Muster ihres Familienlebens, ihre Gefühlswelt, ihre religiösen Überzeugungen und ihr Zeitgefühl. Die Schaffung einer europäisierten Elite in Russland war ein staatlich initiiertes Projekt, das darauf abzielte, die vermeintliche „Rückständigkeit“ des Landes zu überwinden. Die Entwicklung dieser sozialen Gruppe und ihrer Beziehungen zur politischen Autorität gibt Aufschluss über die gespannte Identität eines Landes, das sich an der geopolitischen Peripherie Europas entwickelt.
Im Gegensatz zu postkolonialen Studien, die sich mit der Auferlegung politischer, sozialer und kultureller Strukturen auf kolonisierte Gesellschaften befassen, untersucht dieser multidisziplinäre Band die Verhaltens- und Gefühlsmuster, die aus den Prozessen der Selbst-Europäisierung hervorgehen. Das Buch The Europeanized Elite in Russia, 1762-1825, wird sowohl Wissenschaftler als auch Leser ansprechen, die sich für die russische Geschichte und Kultur interessieren, insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Debatten über die Globalisierung und die zunehmende soziale Ungleichheit in Europa.