Bewertung:

Der Roman erforscht das Leben von Andreas, einem Deutschschweizer Junggesellen in den Vierzigern, der in Paris lebt, an Krebs erkrankt ist und über seine alltägliche Existenz nachdenkt. Kritiker loben die sparsame, anschauliche Prosa und das Thema der Selbstfindung, während andere den Roman als deprimierend und wenig charakteristisch bezeichnen.
Vorteile:Der Schreibstil ist klar, einfach und eindringlich und erinnert an literarische Größen wie Hemingway und Tschechow. Die Geschichte bietet eine tiefgründige, unaufdringliche Auseinandersetzung mit den alltäglichen Momenten des Lebens, die in einem lohnenden Schluss gipfelt. Sie behandelt Themen wie Sterblichkeit, Selbstreflexion und Veränderung und zeigt die Entwicklung des Protagonisten, wenn auch auf subtile Weise.
Nachteile:Viele Leser empfinden den Protagonisten als passiv und unmotiviert, was dazu führt, dass man sich von der Erzählung abgekoppelt fühlt. Die Handlung kann sich ziellos anfühlen und wird von einigen Rezensenten als deprimierend, banal und letztlich unbefriedigend beschrieben. Darüber hinaus wird das Leseerlebnis durch die physische Aufmachung des Buches, z. B. durch den engen Einband, beeinträchtigt.
(basierend auf 11 Leserbewertungen)
On a Day Like This
Ein neuer Roman mit kunstvollem Understatement über Sterblichkeit, Entfremdung und die Absurdität des Lebens von der gefeierten Autorin von "Ungeformte Landschaft" und "In seltsamen Gärten".
An einem Tag wie jedem anderen verändert Andreas sein Leben. Als ein routinemäßiger Arztbesuch zu einer unerwarteten Prognose führt, ergreift ihn eine große Sehnsucht - aber wer weiß schon, ob es Heimweh oder Fernweh ist? Andreas lässt alles hinter sich, verkauft seine Pariser Wohnung, kappt alle sozialen Bindungen, kündigt seinen Job als Lehrer und verabschiedet sich von den Tagen, an denen er untätig in Cafés saß - um eine Frau zu suchen, die er einst, vor einem halben Leben, geliebt hat. Die Monotonie der Tage hat ihn in Schach gehalten; nun hofft er auf ein Wunder und einen Neuanfang.
Andreas' Reisen führen ihn zurück in die Provinz seiner Jugend, in seine Heimatstadt in der Schweiz, wo er in vertraute Straßen zurückkehrt, wo sein Bruder noch immer im Haus seiner Kindheit lebt und wo Fabienne, eine Frau, von der er in seiner Jugend besessen war, denselben See besucht, in dem sie einst gemeinsam schwammen. Andreas, immer noch von der Sehnsucht nach seiner verlorenen Liebe zerfressen und geblendet von der Ungewissheit seiner Zukunft, wird von der Frage gequält, was hätte sein können, wenn die Dinge anders gelaufen wären.
Peter Stamm wurde als "stilistischer Asket" und seine Prosa als "von lapidarem Ausdruck, telegrafischer Knappheit und fein abgestimmter Sensibilität geprägt" (Bookforum) gepriesen. In An einem Tag wie diesem lässt uns Stamm mit seinem unaufdringlichen Beobachtungsstil mit unserem Antihelden durch seine Krisen der Banalität, des Lebens in seiner leeren Welt und der Erkenntnis reisen, dass das Leben endlich ist - dass man es leben muss, solange das möglich ist.
Lob für Ungeformte Landschaft:
"Einfühlsam und nervenaufreibend.... Ein ungewöhnlich intimes Werk, das den Leser mit größerer Intensität an seine eigene Lebenserfahrung erinnern wird als viele der Bücher, die hierzulande veröffentlicht werden." --Die Neue Republik Online.
"Wenn Albert Camus in einer Zeit gelebt hätte, in der die Menschen in abgelegenen norwegischen Fischerdörfern E-Mails hatten, hätte er vielleicht einen Roman wie diesen geschrieben" - The New Yorker.
"Ungeformte Landschaft hat eine erfrischende Reinheit, einen Mangel an Täuschung, einen Mangel an Hype" --Los Angeles Times.