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Andreas Werckmeister's Musicalische Paradoxal-Discourse: A Well-Tempered Universe
Andreas Werckmeister (1645-1706), ein deutscher lutherischer Organist, Komponist und Musiktheoretiker aus dem späten 17. Jahrhundert, ist der letzte große Verfechter und Verteidiger der großen Musiktradition, die davon ausgeht, dass die Musik ein göttliches Geschenk an die Menschheit ist, spirituell aufgeladen und doch rational zugänglich, wobei der Schlüssel ein Komplex mathematischer Proportionen ist, die das gesamte Universum und alles, was es umfasst, regeln und ihm zugrunde liegen.
So verstanden, ist Musik die hörbare Manifestation der Ordnung des Universums und erlaubt Einblicke, Klanghappen des Schöpfers eines wohltemperierten Universums und unserer Beziehung zueinander, zu unserer Umwelt und zu den göttlichen Kräften, die uns hierher gebracht haben. Das ist der Gegenstand des Gesprächs, das Werckmeister mit uns, seinen Lesern, vor allem in seinem letzten Traktat, dem Musikalischen Paradoxal-Diskurs, führen will. Aber er macht es dem heutigen Leser nicht leicht.
Er setzt bei seinen Lesern bestimmte Kenntnisse voraus, darunter detaillierte Bibelkenntnisse, fließende Lateinkenntnisse und eine Vertrautheit mit Abhandlungen und Veröffentlichungen über Musik, Theologie und eine Reihe verwandter Disziplinen. Er schreibt in einem eher archaischen Deutsch, das mit obskuren Verweisen gespickt ist, die eine gründliche Erklärung erfordern.
Mit seinem ausführlichen Kommentar und der Übersetzung des Traktats versucht dieses Buch, eine Brücke zwischen Werckmeisters Welt und der des 21. Werckmeister schrieb für Anfänger und Berufsmusiker gleichermaßen, ein Autor, der mit seinen Lesern über die grundlegenden und existenziellen Fragen und Probleme der wundersamen Kunst der Musik nachdenken wollte, Fragen, die damals wie heute aktuell sind.