Bewertung:

Maurice Blochs Buch erforscht die Schnittstelle zwischen Kognitionswissenschaft und Anthropologie und plädiert für eine Versöhnung der beiden Bereiche, wobei er den Einfluss der Kultur auf die Kognition betont. Während seine Analyse von Konzepten wie Zeit, Selbst und Gedächtnis als aufschlussreich bezeichnet wird, wird er dafür kritisiert, dass er die wichtigsten Theoretiker zu sehr vereinfacht und die jüngsten Entwicklungen in beiden Bereichen außer Acht lässt. Das Buch wird für seine fesselnde Schreibweise und seine zum Nachdenken anregenden Ideen gelobt, aber es wird als unzureichend für Anfänger angesehen, da es zu sehr verallgemeinert und neuere wissenschaftliche Erkenntnisse vernachlässigt.
Vorteile:⬤ Fesselnder und gut lesbarer Schreibstil.
⬤ Bietet wertvollen Kontext zum Schnittpunkt von Anthropologie und Kognitionswissenschaft.
⬤ Aufschlussreiche Analyse der kulturellen Einflüsse auf Konzepte wie Zeit, Selbst und Gedächtnis.
⬤ Bietet eine einzigartige Perspektive mit originellen Gedanken zur menschlichen Kognition.
⬤ Nützlich für das Verständnis der Dichotomie in der Erforschung von Kognition und Identität.
⬤ Vereinfacht die Ansichten prominenter Theoretiker wie Durkheim und Boas zu stark.
⬤ Es fehlt die Auseinandersetzung mit neueren Erkenntnissen der kognitiven Anthropologie und der kognitiven Psychologie.
⬤ Kann in seinen Verallgemeinerungen zu weit gefasst sein, was es für Anfänger weniger geeignet macht.
⬤ Einige wichtige Diskussionen sind dünn und werden der Komplexität bestimmter Themen nicht gerecht.
⬤ Die vorgeschlagenen Lösungen und Anpassungen überbrücken die Kluft zwischen den beiden Bereichen möglicherweise nicht so effektiv wie beabsichtigt.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Anthropology and the Cognitive Challenge
In dieser provokativen neuen Studie schlägt einer der weltweit angesehensten Anthropologen vor, dass ein Verständnis der Kognitionswissenschaft die Arbeit von Sozialwissenschaftlern eher bereichert als bedroht.
Maurice Bloch plädiert für einen naturalistischen Ansatz in der Sozial- und Kulturanthropologie, indem er Entwicklungen in den kognitiven Wissenschaften wie der Psychologie und der Neurologie vorstellt und die Bedeutung dieser Entwicklungen für zentrale anthropologische Anliegen untersucht: die Person oder das Selbst, die Kosmologie, die Verwandtschaft, die Erinnerung und die Globalisierung. Bloch beginnt mit einer Erkundung der Geschichte der Anthropologie und zeigt auf, warum und wie naturalistische Ansätze aufgegeben wurden, und argumentiert, dass diese einst gültigen Gründe heute nicht mehr relevant sind.
Bloch zeigt dann, wie Themen wie das Selbst, das Gedächtnis und die Konzeptualisierung von Zeit davon profitieren, wenn sie gleichzeitig mit den Werkzeugen der Sozial- und Kognitionswissenschaften angegangen werden. Anthropologie und die kognitive Herausforderung" wird eine neue Debatte unter Wissenschaftlern und Studenten in einer Vielzahl von Disziplinen anregen.