
Anti-Portraiture: Challenging the Limits of the Portrait
Das Porträt wurde historisch als künstlerische Darstellung eines menschlichen Subjekts verstanden. Sein Zweck war es, ein visuelles oder psychologisches Abbild oder einen Ausdruck persönlicher, familiärer oder sozialer Identität zu liefern; es wurde typischerweise mit dem privilegierten individuellen Subjekt der westlichen Moderne in Verbindung gebracht.
Die neuere Forschung in den Geistes- und Sozialwissenschaften hat jedoch auf die komplexe Natur der Subjektivität des 21. Jahrhunderts reagiert und neue konzeptionelle Modelle und Theorien zu ihrer Analyse vorgelegt. Die Autoren von Anti-Portraiture untersuchen Subjektivität anhand einer Reihe von Medien, darunter Skulptur, Fotografie und Installation, und liefern überzeugende Argumente für eine erweiterte Definition des Porträts.
Indem sie eine zeitgemäße Neubewertung der Begriffe anbieten, unter denen dieses Genre betrachtet wird, bieten die Autoren der Kapitel freiwillig neue Paradigmen an, unter denen Selbstsein, Verkörperung und Repräsentation betrachtet werden können. Auf diese Weise fördern sie diese spannende akademische Debatte und fordern die kuratorische Praxis und die Ankaufspolitik von Museen und Galerien heraus.