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Aooku, the Secret World of the Shogun's Women
Einer der am wenigsten verstandenen und oft verleumdeten Aspekte des Tokugawa-Shogunats ist das Ooku oder "Große Innere", die Einrichtung innerhalb des Shogun-Palastes, die von den Shogun-Frauen der Oberschicht und ihren Dienern, die dort residierten, und für sie verwaltet wurde. Das tatsächliche tägliche Leben, die Praktiken, die kulturellen Rollen und die letztendlichen Aufgaben dieser Frauen sind - abgesehen von gelegentlichen Skandalexplosionen - weitgehend im Dunkeln geblieben, obwohl sie seit langem ein beliebtes Thema für die Fantasie in historischen Fernseh- und Filmdramen sind. In kristallklarer, angenehm zu lesender Prosa präsentiert dieses neue Buch die Ooku jedoch in einem ganz neuen, bodenständigen und praktischen Licht. Nach jahrelanger Durchsicht der von diesen Frauen und ihren Mitarbeitern erstellten, noch nicht ausgewerteten Ooku-Dokumente haben die Autoren nicht nur einen Überblick über die fünfzehn Generationen von Shogunen gegeben, die in dieser Einrichtung lebten, sondern auch darüber, wie die Shogune auf unterschiedliche Weise mit ihr umgingen. Ähnlich wie die jüngsten Forschungen über kaiserliche Klöster zeigen sie, dass es sich nicht um eine versammelte Herde unterdrückter Frauen handelte, sondern im Gegenteil um Frauen, die hoch motiviert waren, ihre eigene kulturelle Institution zu erhalten.
Am wichtigsten ist, dass sie die "Kultur der Geheimhaltung" innerhalb der Ooku selbst als wichtigen Mechanismus zur Bewahrung des höchsten Wertes, der "Loyalität", identifizieren konnten, jenes essentiellen Wertes, der für ihre gesamte eigennützige Mission, die dem Überleben des Shogunats selbst gewidmet war, unerlässlich war." - Barbara Ruch, Columbia University "Die Aura der Macht und des Prestiges der Institution, die als ooku bekannt ist - ein komplexes Netzwerk von Frauen, die mit dem Shogun verwandt sind, und ihre Wohnräume tief in der Edo-Burg - war ein beliebtes Thema japanischer Fernsehdramen und Filme. Dieses gründlich recherchierte Buch räumt mit Mythen und Irrtümern auf, die lange Zeit unser Verständnis vernebelt haben, und bietet einen intimen Einblick in das Leben der weiblichen Elite, die in der aufwendigen Anlage des Shoguns lebte. Anhand von zeitgenössischen Tagebüchern und anderen privaten Memoiren sowie offiziellen Aufzeichnungen beschreibt das Buch detailliert die räumliche Anordnung der Wohnräume, die Vorschriften, die Bräuche und sogar die Kleidung, so dass man sich ein Bild von dieser ummauerten Welt machen kann, die für den Großteil der japanischen Gesellschaft tabu war. Es beschreibt auch die komplexe Hierarchie der Positionen und gibt dem Leser durch die Beleuchtung bestimmter Frauen einen Einblick in die verschiedenen Fraktionen innerhalb der Ooku und die Skandale, die gelegentlich auftraten.
Es werden sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte des Lebens im "großen Inneren" dargestellt, und man erfährt, wie einige dieser hochrangigen Frauen enorme soziale wie auch politische Macht ausübten und zuweilen die Entscheidungsfindung der regierenden Shogune beeinflussten. Alles in allem ist dieses Buch die bisher genaueste Übersicht und Charakterisierung der Ooku und zeigt, wie sie sich in den zweieinhalb Jahrhunderten der Tokugawa-Herrschaft entwickelt und verändert haben. Es ist eine Fundgrube an Informationen und wird eine wichtige Quelle für Wissenschaftler und Studenten der Japanologie sowie der Frauenforschung sein, aber auch für allgemeine Leser, die mehr über diese faszinierende Fraueninstitution und ihre Bedeutung in der japanischen Geschichte und Kultur erfahren möchten." - Patricia Fister, Internationales Forschungszentrum für Japanstudien, Kyoto.