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Work on Oneself: Wittgensteins Philosophical Psychology
Ludwig Wittgenstein (1889-1951) war einer der bedeutendsten modernen Philosophen. Als Katholik im Wien des späten 19. Jahrhunderts aufgewachsen, gab er später die Ausübung seiner Religion auf; dennoch blieb er, wie Tagebuchaufzeichnungen und zahlreiche Anekdoten belegen, zeitlebens zutiefst, wenn auch ambivalent, an Religion interessiert. Studenten der Religionsphilosophie sind mit seinen Vorlesungen über den religiösen Glauben vertraut. Im Übrigen wurde jedoch in der umfangreichen Sammlung von Kommentaren und Kritiken, die sich im Laufe der Jahre angesammelt hat, seinen religiösen Interessen wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
Um herauszufinden, inwieweit Wittgensteins katholischer Hintergrund seine philosophischen Überlegungen zur Seele beeinflusst haben könnte, untersucht der herausragende Autor Fergus Kerr Aspekte von Wittgensteins persönlichem und beruflichem Leben. Kerr untersucht viele von Wittgensteins Schriften und Vorlesungen, darunter auch seine letzte Vorlesungsreihe über philosophische Psychologie, die er Mitte der 1940er Jahre an der Universität Cambridge hielt.
Ausgehend von einer weitgehend biographischen Studie über Wittgenstein argumentiert Kerr, dass Wittgensteins Philosophie zum Teil durch seine heftige Reaktion auf die seiner Meinung nach zu rationalistische katholische Apologetik, die ihm in seinen frühen Schuljahren beigebracht wurde, ausgelöst wurde. Sein ernsthaftes Interesse an der experimentellen Psychologie und an den Werken Freuds als Student in Cambridge ist dokumentiert.
In der zweiten Hälfte des Buches erläutert Kerr Wittgensteins berühmtes "Privatsprachenargument" - sein Spott über die Idee, dass man Gedanken haben könnte, die prinzipiell nicht kommunizierbar sind. Anschließend erörtert er drei Philosophen, John Wisdom, Stanley Cavell und Richard Eldrige, die Wittgensteins Ideen zur Selbsterkenntnis in einer Weise weiterentwickelt haben, die für Studenten interessant sein dürfte, die den Wunsch haben, die Psychologie im Kontext einer ganzheitlich humanistischen Anthropologie der menschlichen Person neu zu überdenken.
ÜBER DEN AUTOR:
Fergus Kerr, O. P., ist Honorarprofessor für Theologie und Religionswissenschaften an der Universität Edinburgh und ehemaliger Leiter von Blackfriars Hall, Universität Oxford. Er ist Herausgeber von New Blackfriars und renommierter Autor zahlreicher Werke, darunter Theologie nach Wittgenstein, After Aquinas: Versions of Thomism, und zuletzt Twentieth-Century Catholic Theologians: From Neoscholasticism to Nuptial Mysticism.
LOB FÜR DAS BUCH:
" Eine) frische und faszinierende, beeindruckend klare Studie über Wittgensteins spätere Philosophie und seine Einstellung zur Religion." -- Nicholas Lash, Moderne Theologie.