Bewertung:

Das Buch „Working Cures“ von Sharla Fett untersucht die afroamerikanischen Gesundheitspraktiken und Beiträge während der Vorkriegszeit und konzentriert sich dabei auf die Wechselwirkungen zwischen versklavten Afrikanern, Heiltraditionen und der Plantagenwirtschaft. Das Buch bietet eine nuancierte historische Darstellung von Gesundheit, Widerstand und kultureller Bewahrung, obwohl einige Leser es als zu akademisch und wenig fesselnd empfanden.
Vorteile:Das Buch bietet wertvolle Einblicke in die afroamerikanischen Heiltraditionen, den historischen Kontext der Gesundheit auf den Plantagen und den ganzheitlichen Ansatz für das Wohlbefinden der versklavten Menschen. Es wird für seine gründliche Recherche, die wichtigen Themen des Widerstands und der Gemeinschaftsbildung gelobt und als unverzichtbare Lektüre für alle, die sich für afroamerikanische Geschichte und kulturelle Praktiken interessieren.
Nachteile:Einige Leserinnen und Leser fanden den Schreibstil zu pedantisch und akademisch und verglichen ihn eher mit einer Forschungsarbeit als mit einer fesselnden Erzählung. Es fehlt an konkreten praktischen Informationen, wie z. B. Heilrezepten, und das Buch ist für allgemeine Leser außerhalb eines akademischen Kontextes möglicherweise nicht interessant. Außerdem zogen einige ähnliche Werke vor, weil sie zugänglicher und unterhaltsamer sind.
(basierend auf 11 Leserbewertungen)
Working Cures: Healing, Health, and Power on Southern Slave Plantations
Sharla Fett untersucht das brisante Thema der Gesundheit von Schwarzen in der Zeit der Sklaverei und zeigt, wie Kräuterkunde, Beschwörung, Hebammenkunst und andere afroamerikanische Heilpraktiken im Süden der Vorkriegszeit zur Kunst des Widerstands wurden.
Fett zeigt, wie versklavte Männer und Frauen auf afrikanische Vorbilder zurückgriffen, um eine Auffassung von Gesundheit und Heilung zu entwickeln, die in deutlichem Widerspruch zu den Eigentumsinteressen der Sklavenhalter stand. Während die weißen Sklavenhalter die Gesundheit der Sklaven eng im Sinne von „Gesundheit“ für die Arbeit definierten, vertraten die Sklaven eine relationale Auffassung von Gesundheit, die eng mit Religion und Gemeinschaft verbunden war. Die afroamerikanischen Heilpraktiken dienten also nicht nur der Wiederherstellung des Körpers, sondern waren auch eine wirksame Waffe gegen die weiße Objektivierung der schwarzen Gesundheit.
Versklavte Frauen spielten eine besonders wichtige Rolle in der Gesundheitskultur der Plantagen: Sie stellten Medikamente her, pflegten Kranke und dienten als Hebammen sowohl in schwarzen als auch in weißen Haushalten. Ihre Arbeit als Gesundheitshelferinnen war nicht nur für die Produktion auf den Plantagen unerlässlich, sondern verschaffte ihnen auch eine gewisse Autorität innerhalb der versklavten Gemeinschaften. Es überrascht nicht, dass es häufig zu Konflikten zwischen den Sklavenärztinnen und den Weißen kam, die versuchten, ihre Arbeit zu überwachen, ebenso wie zu Konflikten im Zusammenhang mit vorgetäuschten Krankheiten, Vergiftungsdrohungen und religiösen Praktiken afrikanischer Herkunft. Durch die Untersuchung der zutiefst umstrittenen Dynamik der Heilung auf den Plantagen wirft Fett ein neues Licht auf die umfassenderen Machtverhältnisse in der amerikanischen Sklaverei der Vorkriegszeit.