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Architecture in the Age of Printing: Orality, Writing, Typography, and Printed Images in the History of Architectural Theory
Eine Geschichte des Einflusses der Kommunikationstechnologien auf die westliche Architekturtheorie.
Die Disziplin der Architektur hängt von der Übertragung der gesammelten Erfahrungen, Konzepte, Regeln und Modelle in Raum und Zeit ab. Von der Erfindung des Alphabets bis zur Entwicklung des ASCII-Codes für die elektronische Kommunikation spiegelte der Prozess der Aufzeichnung und Übertragung dieses Wissensbestands die vorherrschenden Informationstechnologien der jeweiligen Zeit wider. In diesem Buch erörtert Mario Carpo die von westlichen Architekten genutzten Kommunikationsmedien, von der Antike bis zum modernen Klassizismus, und zeigt, wie jedes Medium mit spezifischen Formen des architektonischen Denkens zusammenhängt.
Carpo hebt die Bedeutung der Erfindung der beweglichen Lettern und der maschinell reproduzierten Bilder hervor. Er argumentiert, dass die Architekturtheorie der Renaissance, insbesondere das System der fünf architektonischen Ordnungen, bewusst als Antwort auf die Formate und Möglichkeiten der neuen Druckmedien entwickelt wurde. Carpo stellt die Architektur im Zeitalter des Buchdrucks dem gegenüber, was ihr vorausging: Die vitruvianische Theorie und das Manuskriptformat, die mündliche Überlieferung im Mittelalter und der Übergang von der Schrift zum Druck im fünfzehnten Jahrhundert. Er weist auch darauf hin, dass die Grundprinzipien der "typografischen" Architektur in der westlichen Welt gediehen, solange der Druck unsere wichtigste Informationstechnologie blieb. Der Übergang von gedruckten zu digitalen Darstellungen wird, wie er betont, den Lauf der Architektur erneut verändern.