Bewertung:

Das Buch „Atta“ von Jarett Kobek ist ein gewagter und zum Nachdenken anregender Roman, der die Gedanken von Mohammed Atta, einer der Schlüsselfiguren hinter den Anschlägen vom 11. September 2001, erforscht. Er bietet eine erschreckende Darstellung seiner Weltanschauung, die von Hass und tief sitzenden Unsicherheiten geprägt ist. Trotz des beunruhigenden Themas wird der Roman für seine Tiefe und sein Engagement für die Komplexität von Attas Charakter gelobt.
Vorteile:Der Roman wird für seinen hervorragenden Schreibstil, die akribische Recherche und die Fähigkeit, mit Mohammed Atta eine komplexe und verstörende Figur darzustellen, gelobt. Die Leser schätzen die psychologische Tiefe und den aufschlussreichen Kommentar zu Kultur und Terrorismus. Das Buch wird als unverzichtbare Lektüre zum Thema 9/11 bezeichnet und gilt als bedeutendes literarisches Werk.
Nachteile:Einige Leser finden das Buch aufgrund seiner beunruhigenden Thematik schwer zu lesen, und ein Rezensent beschreibt es als langweilig und schlecht geschrieben. Es gibt gemischte Meinungen über die Zugänglichkeit des Buches, wobei festgestellt wurde, dass es schwierig ist, sich auf Attas Perspektive einzulassen, da sie extrem ist.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
Eine verwirrende fiktionalisierte Darstellung des 9/11-Attentäters Mohamed Atta und der Bedeutung des Wahnsinns.
Wir leben in einem Jahrhundert der Angst. Regierungen und Massenmedien bombardieren uns mit Worten und Bildern: Wüstenradikale, „Schurkenstaaten“, Dschihadisten, Massenvernichtungswaffen, existenzielle Feinde der Freiheit. Wir arbeiten unter Mythen, die die gegenwärtige Situation weder ansprechen noch beschreiben, monströse Täuschungen, die von einer Gesellschaft der kurzen Töne produziert werden. Es gibt keine Abrechnung mit der Realität, kein Verständnis für die individuellen Leben, die diese Echokammer eröffnet haben.
Im Sommer 1999 verteidigte Mohamed Atta eine Magisterarbeit, in der er die Einführung von Wolkenkratzern nach westlichem Vorbild im Nahen Osten kritisierte und die Rückkehr der „islamisch-orientalischen Stadt“ forderte. Ausgehend davon bietet Jarett Kobeks Roman ATTA eine fiktionalisierte psychedelische Biografie von Mohamed Atta, die um eine einfache Frage kreist: Was wäre, wenn der 11. September 2001 ebenso sehr eine Frage der Architekturkritik wie des religiösen Terrorismus war? Kobek verfolgt die Entwicklung eines sozial unbeholfenen Jungen zu einem der größten Schurken der Geschichte und zeigt die Notwendigkeit eines neuen Verständnisses des globalen Terrorismus auf. Zusammen mit einem zweiten Werk, „The Whitman of Tikrit“ - einer radikalen Neuinterpretation von Saddam Husseins letztem Tag vor seiner Gefangennahme - ist ATTA ein brutales, schonungsloses und letztlich furchtloses Korrektiv zu zehn Jahren Propaganda und Anbiederung.