Bewertung:

Louise Glücks „Meadowlands“ ist eine Gedichtsammlung, die auf kreative Weise die Themen moderner Ehekämpfe mit den mythologischen Erzählungen von Homers „Odyssee“ verschränkt. Die Gedichte drücken emotionale Tiefe aus und präsentieren verschiedene Perspektiven von Charakteren wie Penelope, Telemachus und Circe, die Themen wie Untreue, Vernachlässigung und persönliche Turbulenzen erkunden. Mit einer Mischung aus Humor und Schärfe fängt Glück die Komplexität von Beziehungen ein, während die schnörkellose Sprache ein breites Publikum anspricht. Manche Leser finden jedoch das Fehlen einer tieferen Struktur und Tiefe in bestimmten Gedichten unbefriedigend.
Vorteile:⬤ Kreative Mischung aus mythologischen und modernen Themen.
⬤ Fesselnde, vielschichtige Perspektiven auf Ehe und Familiendynamik.
⬤ Einsatz von Humor bei der Erkundung ernster Themen.
⬤ Zugängliche Sprache, die für ein breites Spektrum von Lesern geeignet ist.
⬤ Emotionale Resonanz, die an persönliche Erfahrungen anknüpft.
⬤ Einigen Gedichten fehlt es an Tiefe und Komplexität, was zu einem Eindruck von Einfachheit führt.
⬤ Bestimmte Gedichte können als unzusammenhängend und schwer nachvollziehbar empfunden werden, wenn man frühere Werke nicht kennt.
⬤ Die schnörkellose Sprache mag nicht alle Liebhaber von Gedichten ansprechen, die einen ausgefeilteren Stil bevorzugen.
(basierend auf 17 Leserbewertungen)
Meadowlands
(Nobelpreisträgerin für Literatur)
In einer erstaunlichen, buchlangen Sequenz verwebt die mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Dichterin Louise Gluck die Auflösung einer zeitgenössischen Ehe mit der Geschichte der "Odyssee".
Hier ist Penelope, die hartnäckig webt und den Akt des Wartens zu einem Akt des Willens erhebt; hier sind auch eine weltliche Circe, ein gespaltener Odysseus und ein gewitzter heranwachsender Telemachus. Anhand dieser klassischen Figuren erforscht Meadowlands zeitlose Themen wie die endlosen Verhandlungen des Familienlebens, die Grausamkeit, die Intimität ermöglicht, und die frustrierende Belanglosigkeit des Alltags. Gluck entdeckt im zeitgenössischen Leben dasselbe Dilemma, das auch der Odyssee zugrunde liegt: die "unbeantwortbare Frage des menschlichen Herzens: wie man die Schönheit der Welt in annehmbare und nicht annehmbare Liebe unterteilt".