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Towards a Polemical Ethics: Between Heidegger and Plato
Martin Heidegger machte Platon dafür verantwortlich, dass das langsame Abgleiten des Abendlandes in den Nihilismus und die apokalyptische Krise der Moderne eingeleitet wurde. In diesem Buch verteidigt Gregory Fried Platon gegen Heideggers Kritik.
Während er Heideggers Analyse der menschlichen Endlichkeit und Geschichtlichkeit ernst nimmt, argumentiert Fried, dass Heidegger die transzendierenden Ideale vernachlässigt, die das menschliche Leben in Zeit und Raum notwendigerweise leiten. Diese Vernachlässigung führt zu Heideggers katastrophaler Politik, die von einer praktischen Vernunft losgelöst ist, die auf der philosophischen Suche nach einer Wahrheit beruht, die die historische Kontingenz übersteigt. Indem er sowohl mit als auch gegen Heidegger denkt, zeigt Fried, wie Platons skeptischer Idealismus eine Ethik liefert, die sowohl die Situiertheit der endlichen menschlichen Existenz als auch das Bedürfnis nach transzendenten Idealen erfasst.
Das Ergebnis ist eine neue Art des Verständnisses von Politik und ethischem Leben, die Fried eine polemische Ethik nennt, die zwischen Endlichkeit und Transzendenz vermittelt, indem sie sich auf eine konstruktive Konfrontation mit beiden Traditionen und anderen Personen einlässt. Der Widerspruch zwischen den Gründungsidealen der Vereinigten Staaten und ihrer tatsächlichen Geschichte des Rassismus und der Sklaverei bietet einen Anlass, die polemische Ethik in der Praxis zu diskutieren.