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Heidegger's Polemos: From Being to Politics
Gregory Fried bietet in diesem Buch eine sorgfältige Untersuchung von Martin Heideggers Verständnis von Politik. Beunruhigende Fragen betreffen Heideggers Engagement für den Nationalsozialismus, seine Verachtung für die liberale Demokratie und seine Ablehnung der Aufklärung.
Fried stellt sich diesen Fragen, wobei er sich nicht auf die historische Debatte über Heideggers persönliche Verstrickung mit dem Nationalsozialismus konzentriert, sondern darauf, ob und wie die Formulierung von Heideggers Ontologie mit seinem politischen Denken, wie es in seinen philosophischen Werken zum Ausdruck kommt, zusammenhängt. Die Untersuchung beginnt mit Heideggers Interpretation von Heraklit, insbesondere des Begriffs polemos („Krieg“ oder, in Heideggers Sprachgebrauch, „Konfrontation“). Fried behauptet, dass Heidegger polemos eine weitreichende ontologische Bedeutung beimisst und dass seine Aneignung des Wortes wichtige Einblicke in die Hauptstränge seines Denkens - sein Menschenbild, sein Wahrheitsverständnis und seine Geschichtsdeutung - sowie in die Bedeutung der so genannten Wende in seinem Denken gewährt.
Obwohl Fried feststellt, dass Heideggers Politik mit seinem Denken zusammenhängt, argumentiert er auch, dass Heideggers Werk wichtige Fragen zur heutigen Identitätspolitik aufwirft. Fried zeigt auch, dass viele Postmodernisten trotz ihrer Versuche, sich von Heidegger zu distanzieren, einige der gleichen politischen Fallstricke, die sein Denken mit sich brachte, nicht vermeiden können.