Bewertung:

Owen Hatherleys Buch ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem öffentlichen Wohnungsbau und der Stadtplanung in New York City und Washington DC und verbindet Architekturkritik mit persönlichen Reiseberichten. Es untersucht die Erfolge und Misserfolge öffentlicher Wohnungsbauprojekte und die umfassenderen Auswirkungen auf die Stadtplanung, wobei der Schwerpunkt darauf liegt, wie sich diese Entwicklungen auf Gemeinschaften und soziale Gerechtigkeit auswirken.
Vorteile:Das Buch bietet aufschlussreiche Architekturkritik und einen detaillierten historischen Kontext, insbesondere in Bezug auf den öffentlichen Wohnungsbau und die städtische Infrastruktur. Hatherleys Beobachtungen sind oft humorvoll und spiegeln persönliche Erfahrungen wider, was die Lektüre sehr interessant macht. Das Werk kommt zur rechten Zeit, da es mit den aktuellen politischen Diskussionen über den Wohnungsbau zusammenfällt, und stellt etablierte Ansichten über die Stadtplanung wirksam in Frage.
Nachteile:Einige Leser könnten die Struktur des Buches als uneinheitlich empfinden, mit Abschnitten, die schwer miteinander in Einklang zu bringen sind, und einem übermäßigen Rückgriff auf kontrafaktische Argumente. Die Konzentration auf den öffentlichen Raum vernachlässigt das menschliche Element und lässt das Buch bisweilen abstrakt erscheinen. Außerdem könnte Hatherleys Polemik einige Leser abschrecken, die eine ausgewogenere Perspektive bevorzugen.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Walking the Streets/Walking the Projects: Adventures in Social Democracy in NYC and DC
Ein Spaziergang durch die Überreste eines sozialdemokratischen Amerikas und eine Diskussion über seine Zukunft.
In den 1960er Jahren entstand in New York eine neue Ideologie über die Städte und darüber, was das Beste für sie ist. Sie wandte sich gegen die damalige staatliche Planung und vertrat die Ansicht, dass Städte dann am besten seien, wenn sie von unten nach oben entstehen und wenn organischen, ungeplanten Prozessen in einem spontanen „Ballett der Straße“ freien Lauf gelassen wird. Am schlimmsten waren die Städte jedoch, wenn der Staat eingriff, lebendige alte Viertel abriss und riesige, sterile, leere „Projekte“ errichtete. In diesem Buch wird die Methode dieser Ideologie - das Spazierengehen - verwendet, um zu prüfen, inwieweit sie in Bezug auf die „Hauptstadt des zwanzigsten Jahrhunderts“, New York City, tatsächlich zutrifft, mit einem kurzen Zwischenspiel in der Hauptstadt, Washington DC.
Die "Projekte", die in diesem Buch vorgestellt werden, reichen von Kulturkomplexen in Manhattan bis zu Sozialwohnungen aus der Zeit des New Deal in Brooklyn, Harlem und Queens, vom sozialen Experiment auf Roosevelt Island bis zu kommunistischen Wohnungsbaugenossenschaften in der Bronx, vom gewerkschaftlichen Wiederaufbau der Lower East Side bis zur großartigen Metro in Washington. Trotz ihrer vielen Mängel beweisen sie, dass die Amerikaner tatsächlich in der Lage waren, Fragmente einer besseren Gesellschaft zu planen und aufzubauen, die heute in einem der ungleichsten Orte der Welt überleben und manchmal sogar gedeihen. Walking the Streets/Walking the Projects wirft einen genauen Blick auf diese Enklaven und fragt, was eine neue Generation amerikanischer Sozialisten von ihnen lernen könnte.