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Errand Into the Wilderness of Mirrors: Religion and the History of the CIA
Enthüllt den bisher wenig erforschten Einfluss des religiösen Denkens bei der Schaffung der Grundlagen der CIA.
Michael Grazianos fesselndes Buch vereint zwei wegweisende Titel der amerikanischen Geschichte: Perry Millers Errandung in die Wildnis (1956) über die religiöse Weltanschauung der frühen Kolonisten von Massachusetts und David Martins Wildnis der Spiegel (1980) über die Gefahren und Wahnvorstellungen, die mit der Central Intelligence Agency verbunden sind. Passenderweise untersucht Errand into the Wilderness of Mirrors die Gefahren und Wahnvorstellungen, die sich aus der religiösen Weltanschauung der frühen Schöpfer der Central Intelligence Agency ergaben. Graziano argumentiert, dass die religiöse Herangehensweise von Schlüsselfiguren des OSS und der CIA wie "Wild" Bill Donovan und Edward Lansdale ein wesentlicher, aber übersehener Faktor bei der Festlegung der Anliegen, Methoden und des Weltverständnisses der Agentur war. In praktischer Hinsicht lag das daran, dass die römisch-katholische Kirche bereits über globale Netzwerke von Menschen und sicheren Orten verfügte, die amerikanische Agenten zu ihrem Vorteil nutzen konnten. Noch aufschlussreicher ist jedoch, dass die amerikanischen Geheimdienstler, wie Graziano zeigt, dazu neigten, mächtige Religionen und religiöse Persönlichkeiten durch den Rahmen des Katholizismus zu betrachten. Wie Graziano deutlich macht, führten diese Fehleinschätzungen oft zu Tragödien und Katastrophen auf internationaler Ebene.
Indem es die Entwicklung des modernen Geheimdienstes mit der Geschichte der amerikanischen Nachkriegsreligion verknüpft, liefert Errand into the Wilderness of Mirrors einen provokanten neuen Blick auf eine geheime Antriebskraft eines der wichtigsten Motoren der amerikanischen Macht.