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Performance
Unter der Regie von Donald Cammell und Nicolas Roeg und mit James Fox, Mick Jagger und Anita Pallenberg in den Hauptrollen wurde Performance 1968 gedreht, aber erst 1970 veröffentlicht. Als die Studiobetreiber den Director's Cut sahen, waren sie von der sexuellen Freizügigkeit und der formalen Radikalität des Films so schockiert, dass sie versuchten, das Negativ zu vernichten.
In seiner Studie über den Film stützt sich Colin MacCabe auf ausführliche Interviews mit überlebenden Beteiligten, um die endgültige Geschichte der Entstehung von Performance sowie eine neue Interpretation der vollendeten Kunstfertigkeit des Films zu präsentieren. Diese Ausgabe enthält ein Nachwort, in dem er über den Film 50 Jahre später und die Gründe für seinen anhaltenden Klassikerstatus reflektiert. Die außergewöhnliche Kraft von Performance, so MacCabe, rührt zum Teil von seiner mitreißenden Darstellung des London der späten 1960er Jahre her, vor allem aber von seinem umfassenden Angriff auf jede Vorstellung von Normalität, nicht nur auf inhaltlicher, sondern auch auf formaler Ebene.
Das bemerkenswerte Ende, in dem Thriller und Psychodrama ineinander übergehen, bedeutet, dass es keine bequeme Lösung für die Bedeutungen des Films gibt. Performance ist einer jener seltenen narrativen Filme, die uns in die Komplexität von Ton und Bild hineinführen, ohne die tröstliche Garantie eines sicheren Ausgangs.