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Slashed to Ribbons in Defense of Love and Other Stories
Felice Picanos erste Sammlung schwuler Kurzgeschichten umfasst den Zeitraum 1975-1982 und wurde von den bahnbrechenden Gay Presses of New York veröffentlicht. Liest man sie vierzig Jahre später noch einmal, sind sie eine köstliche Zeitkapsel des schwulen Lebens vor AIDS, das in so berühmten schwulen Zentren wie New York und Fire Island spielt. In „Spinning“ tauchen wir in den Kopf eines DJs ein, der für seine Kunden auflegt, in seinem Kopf trickst und gekonnt die inzwischen verblasste Disco-Subkultur heraufbeschwört. In „The Interrupted Recital“ lauschen wir in die Welt der klassischen Musik, wo Ego-Konflikte zu katastrophalen Ergebnissen führen.
Es gibt wunderbare Charakterporträts wie in „Teddy“, in dem es um einen gut aussehenden Vietnam-Veteranen geht, der für einen kurzen Urlaub nach Hause kommt. Oder die Beschwörung des Weihnachtsfestes in mehreren New Yorker Haushalten in „Xmas in the Apple“. Längere Werke wie „Hunter“, das in einer Schriftstellerkolonie spielt, sind reine Horrorliteratur. Das längste Werk, die Novelle „And Baby Makes Three“, spielt auf Fire Island in den 1970er Jahren und weist die für Picano typischen Überraschungen und Missgeschicke auf, die die Geschichte noch lange nach dem Umblättern der letzten Seite in Erinnerung bleiben lassen.
Diese Neuauflage, die 1982 erstmals unter großem Beifall veröffentlicht wurde, enthält ein Vorwort von Eric Andrews-Katz (The Jesus Injection).