Bewertung:

Das Buch von Fawaz Gerges enthält eine detaillierte Analyse der Al-Qaida, ihrer Geschichte und der Fehleinschätzungen bezüglich ihres Bedrohungsgrades. Er argumentiert, dass Al-Qaida eine strukturell schwache Organisation ist, die seit dem 11. September 2001 viel von ihrem Einfluss und ihren Fähigkeiten verloren hat. Das Buch bietet Einblicke in die amerikanische Außenpolitik und das ideologische Versagen von Al-Qaida und ist dabei gut recherchiert und zugänglich.
Vorteile:Das Buch ist fesselnd geschrieben und gut recherchiert und bietet eine klare pädagogische Perspektive auf Al-Qaida und die damit verbundene Politik. Es räumt wirksam mit Mythen über die derzeitige Stärke der Organisation auf und bietet ein nuanciertes Verständnis, das die Kenntnisse der Leser über den Nahen Osten bereichert. Das Buch ist sowohl für ein akademisches Publikum als auch für Gelegenheitsleser geeignet, da es komplexe Themen zugänglich macht und gleichzeitig die vorherrschenden Narrative in Frage stellt.
Nachteile:Kritiker weisen darauf hin, dass es dem Buch in bestimmten Bereichen an Tiefe mangelt, insbesondere bei der Darstellung der internen Abläufe bei Al-Qaida im Vorfeld des 9.1. Einige Leser fanden es etwas kurz und hätten sich ausführlichere Diskussionen gewünscht. Das Buch ist eher für Studenten oder Personen mit Vorkenntnissen über die Region geeignet, da es stellenweise sehr dicht und schwerfällig ist, was es für einen Gelegenheitsleser weniger fesselnd macht.
(basierend auf 15 Leserbewertungen)
Rise and Fall of Al-Qaeda
In diesem prägnanten und faszinierenden Buch argumentiert Fawaz A. Gerges, dass Al-Qaida zu einem zersplitterten, marginalen Gebilde verkommen ist, das größtenteils von der selbstsüchtigen Anti-Terror-Bürokratie am Leben erhalten wird, die es mit hervorgebracht hat.
In The Rise and Fall of Al-Qaeda argumentiert Gerges, ein öffentlicher Intellektueller, der weithin für sein Fachwissen über radikale Ideologien, einschließlich des Dschihadismus, bekannt ist, dass sich die westlichen Mächte in einem "Terrorismus-Narrativ" verstrickt haben, das aus dem Irrglauben resultiert, dass Amerika von einem verheerenden Angriff durch eine gelähmte Al-Qaida bedroht ist. Um zu erklären, warum al-Qaida keine Bedrohung mehr darstellt, liefert er eine zügig geschriebene Geschichte der Organisation, die ihre Entstehung aus den sich auflösenden lokalen dschihadistischen Bewegungen Mitte der 1990er Jahre zeigt - und nicht nur aus dem afghanischen Widerstand der 1980er Jahre, wie viele glauben -, und zwar in dem verzweifelten Versuch, ein sinkendes Schiff zu retten, indem man seinen Kurs ändert". In dieser Zeit interviewte Gerges viele Dschihadisten und erhielt so aus erster Hand einen Einblick in die Bewegung, die bin Laden durch ihre Internationalisierung neu zu gestalten versuchte. Gerges zeigt, dass der transnationale Dschihad in der arabischen Welt nur eine kleine Minderheit anzieht und keine tragfähige soziale und populäre Basis besitzt. Außerdem zeigt er, dass die Anschläge von.
Der 11. September 2001 war eine große Fehlkalkulation - es gab keinen "Strom" von Kämpfern aus den arabischen Ländern, um Al-Qaida in Afghanistan zu verteidigen, wie bin Laden erwartet hatte. Die demokratischen Revolutionen, die Anfang 2011 im Nahen Osten stattfanden, zeigen, dass al-Qaida heute eine Nicht-Entität ist, die keinen Einfluss auf das politische Leben der Araber hat.
Gerges zeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen dem neuen Phänomen des einheimischen Extremismus in den westlichen Gesellschaften und dem Krieg gegen den Terror gibt, insbesondere in Afghanistan-Pakistan, und dass der einheimische Terror die strukturelle Schwäche, nicht die Stärke, von bin Ladens Al-Qaida offenbart. Gerges kommt zu dem Schluss, dass die Bewegung in zerstrittene Fraktionen zersplittert ist, die sich selbst effektiver neutralisieren als jede Predator-Drohne.
Dieses eindringliche, prägnante und mit umfangreichem Insiderwissen geschriebene Buch wird die Debatte über den globalen Terrorismus verändern.