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Written Out: The Silencing of Regina Gelana Twala
Systematischer Rassismus und Sexismus haben dazu geführt, dass eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen Südafrikas aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwunden ist. Ist es möglich, ihre historische Präsenz zu Recht wiederherzustellen?
Regina Gelana Twala, eine schwarze Südafrikanerin, die 1968 in Swasiland (heute Eswatini) starb, war eine außerordentlich produktive Autorin von Büchern, Kolumnen, Artikeln und Briefen. Doch heute ist Twalas Name weitgehend unbekannt. Ihre literarischen Leistungen sind vergessen. Ihre Bücher sind unveröffentlicht. Ihre Briefe schlummern im staubigen Arbeitszimmer eines verstorbenen südafrikanischen Akademikers. Ihre Artikel sind in eingestellten Publikationen begraben.
Joel Cabrita argumentiert, dass Twalas posthume Unbekanntheit nicht zufällig entstanden ist, da sie aufzeigt, wie Vorurteile in Bezug auf Rasse und Geschlecht schwarzafrikanische Frauen wie Twala daran hinderten, sich als erfolgreiche Schriftstellerinnen zu etablieren. Anhand von Twalas Familienpapieren, Interviews, Zeitungen und Archivunterlagen aus Pretoria, Uppsala und Los Angeles zeigt Cabrita, dass eine ganze Reihe von Personen - zensierende Redakteure, territoriale weiße Akademiker, Apartheid-Beamte und männliche afrikanische Politiker, deren Politik im Widerspruch zu ihrer eigenen stand - sich verschworen haben, Twalas Vermächtnis auszulöschen. Durch ihr einzigartiges dokumentarisches Werk profilierte sich Twala als radikale Stimme zu Fragen von Geschlecht, Rasse und Klasse. Die literarischen Torwächter der rassistischen und sexistischen Gesellschaft des südlichen Afrikas des 20. Jahrhunderts griffen hart durch und schrieben sie buchstäblich aus der Geschichte der Region heraus.
Written Out untersucht auch die problematische Rassenpolitik der afrikanischen Geschichte als einer Disziplin, die historisch gesehen von weißen Akademikern dominiert wurde, eine Situation, die viele Menschen in diesem Bereich nun kritisch untersuchen. Inspiriert von dieser jüngsten Bewegung hinterfragt Cabrita, was es für sie - eine weiße Historikerin aus der nördlichen Hemisphäre - bedeutet, die Geschichte einer schwarzafrikanischen Frau zu erzählen. Weit entfernt von einer lobenswerten "Wiederherstellung" einer wichtigen verlorenen Figur, erkennt Cabrita an, dass ihre Biografie unweigerlich die alte Dynamik weißer wissenschaftlicher Privilegien und Dominanz reproduziert. Cabritas Erzählung von Twalas Karriere lässt diese wieder aufleben, erinnert uns aber auch daran, dass Twala tragischerweise immer noch nicht die Autorin ihrer eigenen Lebensgeschichte ist.