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Autobiography of a Zen Monk
Die Autobiographie eines Zen-Mönchs ist eine Geschichte von Mut und Fehlstarts und erzählt offen die Entwicklung des Autors von einem höchst schelmischen japanischen Jungen zu einem weltbekannten Sensei (Lehrer) des Zen. Es gibt zwar unzählige Memoiren von Zen-Schülern und -Lehrern, aber nur wenige sind so fesselnd und spannend wie die von Taisen Deshimaru. Der Autor blickt zurück auf sein frühes Leben, das Aufwachsen in Japan, aus der Sicht seines Status als Zen-Lehrer in Paris und reflektiert über seine frühesten Missgeschicke - von der Verunstaltung eines wertvollen Gemäldes von Bodhidharma als Kind bis hin zum Einsatz des "Zen-Stocks" gegen einen jungen Mönch während eines Retreats. Abenteuerlich sind auch die Geschichten über Alkohol und Frauen während seiner Studienzeit und seine Aktivitäten während des Zweiten Weltkriegs, als er für die Rüstungsindustrie in Malaysia arbeitete, wo er mit der Freiheitsbewegung im Untergrund sympathisierte.
Diese erste englischsprachige Übersetzung von Taisen Deshimarus Autobiografie wird für ihre klare und ehrliche Dokumentation des Lebens dieses großen Meisters geschätzt werden. Viele Menschen auf der ganzen Welt wurden von Deshimarus Zen-Lehren beeinflusst, insbesondere von seinem Buch über Zen und die Kampfkünste. Diese Memoiren füllen eine wichtige Lücke in unserem Wissen über den Einfluss seines Lehrers Kodo Sawaki auf die Welt des Zen. Die Geschichte, wie Deshimaru Sawaki als Junge kennenlernte, sogar im selben Zimmer mit ihm schlief und später die Mönchsordination erhielt, ist die Geschichte einer lebenslangen Freundschaft zweier außergewöhnlicher Persönlichkeiten in der Geschichte des modernen Zen.
Deshimarus Einfluss geht jedoch über die Zen-Praktizierenden hinaus, insbesondere auf diejenigen, die sich für die Kampfkünste interessieren, da er seine Erfahrungen mit den Kampfkünsten als junger Mann schildert und einen Einblick in das frühe Training des Meisters gibt.
Auch Historiker, die über die vermeintlichen "Skandale" der Teilnahme von Zen-Meistern an den Kriegsanstrengungen berichten, sind daran interessiert. Obwohl Deshimarus Sichtweise ausgesprochen subjektiv ist, war er mit Priestern und Generälen gleichermaßen vertraut und nähert sich dem schwierigen Thema mit einem erfrischenden Mangel an wertender Geringschätzung, der ein Gegengewicht zu vielen anderen, einseitigeren Werken bildet.
Der Übersetzer Richard Collins, ein langjähriger Zen-Praktizierender und derzeitiger Abt des New Orleans Zen-Tempels, ist Literaturwissenschaftler und Autor mehrerer Bücher, darunter No Fear Zen, Hohm Press, 2014. Seine Kenntnis der Materie und seine sprachliche Finesse machen dieses Buch zu einer angenehmen Lektüre für alle, die gut geschriebene Memoiren schätzen.