Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 10 Stimmen.
Authoritarian Apprehensions: Ideology, Judgment, and Mourning in Syria
Wenn die arabischen Aufstände ursprünglich das Ende von Tyranneien und eine Entwicklung hin zu liberal-demokratischen Regierungen ankündigten, so bedeutete ihre Niederlage nicht nur eine Umkehrung, sondern stand im Einklang mit den weltweit aufkommenden Formen des Autoritarismus.
In Authoritarian Apprehensions (Autoritäre Befürchtungen) bietet Lisa Wedeen auf der Grundlage ihrer jahrzehntelangen Beschäftigung mit Syrien eine gelehrte und mitfühlende Analyse dieser außergewöhnlichen Ereignisse - der revolutionären Begeisterung der ersten Tage der Unruhen und dann der verheerenden Gewalt, die die Hoffnungen auf ein schnelles Ende der Diktatur zunichte machte. Wedeen entwickelt einen frischen, aufschlussreichen und theoretisch phantasievollen Ansatz zu Autoritarismus und Konflikten und fragt: Was hat einen großen Teil der Bürger dazu gebracht, dem Regime durch eine Gräueltat nach der anderen hindurch beizustehen? Was passiert mit dem politischen Urteilsvermögen in einem Kontext allgegenwärtiger Fehlinformationen? Und was könnte das syrische Beispiel darüber aussagen, wie autoritäre Führer digitale Medien ausnutzen, um Unsicherheit, politische Sackgassen und Brüche unter ihren Bürgern zu schaffen?
Auf der Grundlage umfangreicher Feldforschung und einer Vielzahl künstlerischer Praktiken in Syrien legt Wedeen die ideologischen Investitionen offen, die ambivalente Bindungen an etablierte Machtorganisationen aufrechterhalten und zu der ständigen Herausforderung beitragen, einen politischen Wandel anzustreben. Dieses meisterhafte Buch zeugt von Wedeens tiefgreifender Auseinandersetzung mit einigen der beunruhigendsten Anliegen unserer politischen Gegenwart und Zukunft.