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Beatriz Allende: A Revolutionary Life in Cold War Latin America
Diese Biografie von Beatriz Allende (1942-1977) - revolutionäre Ärztin und Tochter des sozialistischen chilenischen Präsidenten Salvador Allende - zeigt, was es bedeutet, zu leben, zu lieben und für Veränderungen zu kämpfen. Inspiriert von der kubanischen Revolution, trieben Beatriz und ihre Generation politische Kampagnen, Universitätsreformen, öffentliche Gesundheitsprogramme, internationalistische Guerillaaufstände und Regierungsstrategien voran.
Tanya Harmer stellt Beatriz' Leben in den Mittelpunkt der globalen Konturen der Ära des Kalten Krieges und zeigt die Verheißungen und Paradoxien der revolutionären Welle auf, die in den langen 1960er Jahren durch Lateinamerika schwappte. Mit exklusivem Zugang zu Beatriz' privaten Papieren und Interviews aus erster Hand verbindet Harmer das Private mit dem Politischen und zeigt die menschliche Dimension des radikalen Umbruchs auf. Nach dem rechtsgerichteten Militärputsch in Chile wurde Beatriz nach Havanna verbannt und setzte sich in ihrer Heimat unermüdlich gegen die Diktatur ein.
Harmers Interviews machen die schrecklichen Folgen des Putsches für die chilenische Linke, die Realitäten des Alltags in Havanna und die unaufhörlichen Anforderungen der Solidaritätsarbeit deutlich, die Beatriz und ihrer Generation die Träume raubten, die sie einst hatten. Ihre Geschichte räumt mit dem Mythos auf, dass Frauen in der Geschichte der lateinamerikanischen Linken nur Statisten waren, und macht die immensen Kosten des Untergangs eines revolutionären Moments deutlich.