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Beethoven's Conversation Books: Volume 1: Nos. 1 to 8 (February 1818 to March 1820)
Eine vollständige Neuausgabe von Beethovens Konversationsbüchern, die nun zum ersten Mal vollständig ins Englische übersetzt wurden. Diese oft lebhaften und fesselnden Gespräche, die einen Zeitraum abdecken, der mit dem revolutionären Stil dessen, was wir als späten Beethoven bezeichnen, verbunden ist, sind nun endlich für den Gelehrten und Beethoven-Liebhaber auf Englisch zugänglich.
Ludwig van Beethoven (1770-1827) ist weltweit als Komponist musikalischer Meisterwerke bekannt, der trotz seiner zunehmenden Taubheit (ab ca. 1798) heroische Stärke bewies. Um 1818 hatte der Wiener Komponist begonnen, Blankohefte mit sich zu führen, in die seine Bekannten ihre Gesprächsnotizen eintrugen, während er laut antwortete. Oft benutzte er selbst die Hefte im Taschenformat, um Einkaufslisten und andere Notizen zu machen, darunter auch gelegentlich frühe Skizzen für seine Kompositionen. Heute sind 139 dieser Hefte erhalten, die die Jahre 1818 bis zum Tod des Komponisten im Jahr 1827 abdecken und Themen wie Musik, Geschichte, Politik, Kunst, Literatur, Theater, Religion und Bildung aus der Sicht des Alltags im postnapoleonischen Europa behandeln. Eine ostdeutsche Ausgabe, die in den 1960er Jahren begonnen und 2001 im Wesentlichen abgeschlossen wurde, stellt eine diplomatische Transkription dieser Dokumente dar. Sie ist ein Meisterwerk der reinen Wissenschaft, aber für jeden, der kein Spezialist ist, schwer zu benutzen. Außerdem hat sich die Beethoven-Forschung seit der weitreichenden Entstehung der deutschen Ausgabe erheblich weiterentwickelt.
Diese wichtigen Broschüren werden hier zum ersten Mal vollständig ins Englische übersetzt. Die Bände dieser Reihe enthalten einen aktualisierten redaktionellen Apparat mit überarbeiteten und erweiterten Anmerkungen und vielen neuen Fußnoten, die es nur in dieser Ausgabe gibt, sowie brandneue Einleitungen, die viele der schnell wechselnden Gesprächsthemen in einen Kontext stellen. Aufgrund der langjährigen Forschungen des Herausgebers in Wien, seiner Vertrautheit mit der Geschichte und Topographie der Stadt sowie seiner Vertrautheit mit obskuren dokumentarischen Quellen stellt diese Ausgabe eine völlig neue Form der Quellenkunde dar, die nicht nur für Musikwissenschaftler, sondern auch für Wissenschaftler verschiedenster Disziplinen von großem Nutzen ist. Gleichzeitig sind diese oft lebendigen und fesselnden Gespräche nun endlich auch für den englischsprachigen Musikliebhaber oder Geschichtsinteressierten zugänglich, der sich in sie vertiefen und hören möchte, was Beethoven und seine Freunde am Nebentisch diskutierten.
THEODORE ALBRECHT ist Professor für Musikwissenschaft an der Kent State University, Ohio.