Bewertung:

In der Rezension wird das Werk „Touch and Go“ des Autors besprochen, wobei die Gelehrsamkeit und das breite literarische Wissen des Autors hervorgehoben werden, obwohl der Rezensent das Werk nicht besonders fesselnd fand. Der Autor erforscht das Thema der Berührung gegenüber dem Sehen in der menschlichen Erfahrung.
Vorteile:Der Autor verfügt über ein breites Spektrum an Wissen, das mit dem von George Steiner vergleichbar ist, mit Gelehrsamkeit und Tiefe in den literarischen Bezügen. Das Buch ist reich mit Bildern illustriert und befasst sich mit bedeutenden Autoren und Themen.
Nachteile:Das Werk ist vielleicht nicht für alle Leser überzeugend, und der Schwerpunkt und der Hintergrund des Autors könnten im Vergleich zu anderen literarischen Persönlichkeiten weniger identifizierbar sein.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Touch
In diesem brillanten Buch denkt ein herausragender literarischer Denker über die zentrale Frage nach, wie wir uns in der Welt zu Hause fühlen können, da die Welt unabhängig und gleichgültig gegenüber unseren Wünschen ist. Ausgehend von Büchern und Filmen, der Kulturgeschichte und seinen eigenen Erfahrungen argumentiert Gabriel Josipovici, dass wir uns in der Welt und in unseren Beziehungen zu anderen nur dann wohlfühlen können, wenn wir die Berührung über das Sehen stellen, wenn wir die Distanz respektieren, aber auch daran arbeiten, sie zu überwinden.
Josipovici wechselt von einem Charlie-Chaplin-Film zu Passagen aus Proust, von der Welt des Sports zur Welt der Sucht, von mittelalterlichen Pilgerreisen zum Reliquienkult, von einem Hochzeitsfoto seiner Großeltern zu einigen der rätselhaftesten Gemälde von Chardin. Anhand dieser scheinbar disparaten Themen liefert er ansprechende und kluge Kommentare zu Verbindung und Kommunikation im Leben. Indem er die Sinne des Sehens und des Tastsinns gegenüberstellt, stellt Josipovici fest, dass das Sehen uns zwar die Gesamtheit dessen, was wir sehen, zu vermitteln scheint, dass die Dinge aber erst dann, wenn wir über die Entfernungen gehen oder sie ertasten, mehr als nur Bilder werden und beginnen, die Welt zu konstituieren, in die wir als Berührende und nicht als bloße Beobachter einbezogen sind.
Wenn wir uns auf das Sehen verlassen - das eine reibungslose Herrschaft über die Realität zu bieten scheint -, können wir zwar die Schmerzen und Ungewissheiten des Lebens vermeiden, aber wir verlieren auch unsere Beteiligung am Leben. Josipovicis Buch ist klar, phantasievoll und kühn und wird ein breites Spektrum von Lesern faszinieren, inspirieren und berühren.
Gabriel Josipovici ist Professor für Englisch an der School of European Studies der Universität Sussex und Gastprofessor für vergleichende Literaturwissenschaft in Oxford. Neben Romanen, Bänden mit Kurzgeschichten und Theaterstücken hat er eine Reihe bedeutender kritischer und kulturtheoretischer Werke veröffentlicht, darunter 'The Lessons of Modernism' (1977), 'Writing and the Body' (1982), 'The Book of God' (1988), 'Text and Voice' (1992) und 'Whatever Happened to Modernism? ' (2010).