
Employment Policies and Multilevel Governance
In Europa ist Arbeit seit langem ein Symbol für volle Staatsbürgerschaft, und heute ist Arbeit ein grundlegendes Ziel der europäischen Sozialpolitik. Doch obwohl jeder Mensch das "Recht" auf Arbeit hat, wird immer deutlicher, dass die Arbeitslosigkeit nicht nur auf einen Mangel an Ermutigung zur Ausübung dieses Rechts zurückzuführen ist, sondern (zumindest teilweise) auf tiefgreifende Mängel bei der Umsetzung einer wirksamen Beschäftigungspolitik. Als Beitrag zur Klärung dieser Probleme befasst sich diese wichtige Aufsatzsammlung mit dem Phänomen der Multi-Level-Governance, sowohl vertikal (europäisch, national, regional, lokal) als auch horizontal (Verwaltungsinstitutionen, Gewerkschaften, Unternehmensvertreter, NRO), und zeigt anhand detaillierter Analysen und Daten auf, wie die Koordinierung bzw. der Konflikt zwischen den verschiedenen Ebenen die Ziele der Beschäftigungspolitik voranbringt bzw. nicht voranbringt. In Bezug auf die EU werden fünf EU-Mitgliedstaaten untersucht - sowie, für eine vergleichende Analyse, das parallele kanadische föderale Modell -, wobei die Autoren auf so konkrete Fragen wie die Auswirkungen der Globalisierung und der Europäisierung auf die Beschäftigungspolitik eingehen.
Aufgabenverteilung bei der Offenen Methode der Koordinierung (OMK)
Einbeziehung von privaten und wirtschaftlichen Akteuren.
Die zunehmende Bedeutung der internationalen politischen Akteure.
Flexicurity als Beschäftigungsstrategie.
Die Schwierigkeit, die Ausgegrenzten zu integrieren.
Die Koordinierung mit der Bildungs- und Steuerpolitik.
Die soziale Eingliederung unter dem Gesichtspunkt der internationalen Menschenrechte.
Und "Gender Mainstreaming" als Schwächung der EU-Garantie für die Gleichstellung der Geschlechter. Die Aufsätze gehen auf ein Forschungstreffen zurück, das im Juni 2007 am Instituto Internacional de Sociolog a Jur dica in O ati (Spanien) stattfand. Einige der Autoren, allesamt Arbeitsrechtsexperten, erörtern problematische Aspekte der Europäischen Beschäftigungsstrategie (EBS) und ihren Einfluss auf die Dezentralisierung der Beschäftigungspolitik und damit verbundene Elemente des Sozialschutzes. Andere Autoren konzentrieren sich auf "eingebaute" Mehrebenenprobleme, die sich aus den bestehenden Verfassungs- und Verwaltungsstrukturen ergeben, während sich eine dritte Gruppe auf die inhaltlichen Ansätze der Beschäftigungspolitik in den einzelnen Mitgliedstaaten konzentriert. Das Bulletin enthält aktualisierte Fassungen aller Beiträge. In diesem Buch wird das Ausmaß an administrativer, rechtlicher, politischer und kultureller Komplexität deutlich, das mit einer ernsthaften Beschäftigung mit der Mehrebenen-Governance der Beschäftigung nach dem europäischen Modell verbunden ist. Als fundierte Analyse der Art und Weise, wie sich die Idee der Multi-Level-Governance in der politischen und administrativen Realität der Mitgliedstaaten niedergeschlagen hat, wird sich das Buch für Fachleute des Arbeits- und Beschäftigungsrechts überall als äußerst wertvoll erweisen, da die hier aufgezeigten Probleme eine globale Reichweite haben.