Bewertung:

Daniel Horowitz' Buch bietet eine tiefgreifende Erforschung von Betty Friedans Ursprüngen und Komplexitäten und stellt die Vorstellung in Frage, dass sie lediglich eine Vorstadthausfrau war, als sie The Feminine Mystique schrieb. Sie wird als engagierte Sozialkritikerin dargestellt, die sich in der politischen Landschaft ihrer Zeit sorgfältig zurechtfinden musste. Die Untersuchung hebt den Kontrast zwischen Friedans öffentlicher Persona und ihrem wahren politischen Hintergrund und ihren Überzeugungen hervor.
Vorteile:Das Buch ist sehr lesenswert und bietet faszinierende Einblicke in Betty Friedans Leben und Denken als politisch bewusste Person. Horowitz nähert sich seinem Thema mit Respekt und Mitgefühl und enthüllt komplexe Zusammenhänge, die Friedans Charakter mehr Tiefe verleihen. Die Leser schätzen die Untersuchung, wie der kulturelle Druck Friedans Darstellung beeinflusst hat, was zu einem besseren Verständnis der Bedeutung ihrer Arbeit führt.
Nachteile:Einige Leser könnten Friedans anfängliche Persönlichkeit entmutigend oder frustrierend finden, insbesondere in Bezug auf ihre Ansichten über andere Feministinnen. Darüber hinaus könnte es eine Kluft in der Relevanz für heutige Feministinnen im Vergleich zu Friedans Zeit geben, da einige sich von ihren Erfahrungen und Umständen abgekoppelt fühlen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Betty Friedan and the Making of the Feminine Mystique: The American Left, the Cold War, and Modern Feminism
Seit der Veröffentlichung ihres bahnbrechenden Buches The Feminine Mystique (Das weibliche Geheimnis) im Jahr 1963 hat Betty Friedan darauf bestanden, dass ihr Engagement für die Rechte der Frauen aus ihren Erfahrungen als entfremdete Vorstadthausfrau erwuchs.
Doch wie Daniel Horowitz in dieser aufschlussreichen und provokativen Biografie überzeugend darlegt, liegen die Wurzeln von Friedans Feminismus viel tiefer, als sie uns glauben machen will. Auf der Grundlage einer beeindruckenden Fülle neuer Forschungsergebnisse - einschließlich Friedans eigener Papiere - zeichnet Horowitz die Entwicklung von Friedans feministischer Einstellung nach, von ihrer Kindheit in Peoria, Illinois, über ihre Kriegsjahre am Smith College und in Berkeley bis hin zu ihrer jahrzehntelangen Karriere als Autorin für zwei der radikalsten Arbeiterzeitschriften der damaligen Zeit, der Federated Press und den United Electrical Workers' UE News.
Er zeigt außerdem, dass Friedan auch nach ihrer Heirat und der Gründung einer Familie in den 1950er Jahren weiterhin schrieb und sich für ein breites Spektrum progressiver sozialer Anliegen einsetzte. Indem er Friedan in einen breiteren kulturellen Kontext einordnet und vor diesem Hintergrund eine neue Lesart von The Feminine Mystique anbietet, stellt Horowitz nicht nur herkömmliche Vorstellungen über den Feminismus der zweiten Welle auf den Kopf, sondern zeigt auch lange verborgene Verbindungen zu seiner Vergangenheit auf.