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Moving Words: Literature, Memory, and Migration in Berlin
In den Jahrzehnten seit dem Fall der Berliner Mauer hat sich Berlin wieder zu einer Weltstadt entwickelt, was zu einem großen Teil seinem Ruf als Literaturstadt zu verdanken ist - ein Ort, an dem Künstler aus aller Welt zusammenkommen und sich ein Leben aufbauen können. Moving Words stellt die vielen Kontexte in den Vordergrund, in denen das Leben in der Stadt Berlin literarisch gestaltet wird - von alten Kiezbuchhandlungen bis hin zu neuen Lesezirkeln, von Nichtregierungsorganisationen, die sich um Asyl für im Exil lebende Schriftsteller bemühen, bis hin zu speziellen Workshops für junge migrantische Dichter.
Das Buch beleuchtet die Unterschiede, Spannungen und Widersprüche dieser Szenen und zeigt auf, wie Literatur sowohl ein Ort der Beherrschung als auch eine Ressource für den Widerstand und die Veränderung dieser Bedingungen sein kann. Indem es sich mit dem Alltagsleben von Schriftstellern, Lesern, Buchhändlern und Übersetzern beschäftigt, bietet es einen entscheidenden neuen Blickwinkel auf die Politik der Differenz im heutigen Europa, in einer Zeit, die von historischer Gewalt, wiederauflebendem Nationalismus und der angespannten Migrationspolitik geprägt ist.
Auf der Grundlage ethnografischer Feldforschung, umfangreicher historischer Archive und literarischer Analysen untersucht Moving Words die unterschiedlichen Ansprüche, die die Menschen an und für die Literatur stellen, die sie auf unregelmäßigen und sich kreuzenden Wegen durch die Stadt trägt. Auf dem Weg dorthin bietet Brandel einen neuen Ansatz für die Ethnographie der Literatur, der darauf abzielt, anthropologisch über zeitliche und räumliche Übergänge zu denken, in denen Literatur einen Halt in einer Welt bietet, die aus einer Vielzahl realer Möglichkeiten besteht.