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Images, Iconoclasm, and the Carolingians
Im Jahr 726 n. Chr. erließ der byzantinische Kaiser Leo III. ein Edikt, in dem er Bilder zu Götzen erklärte, die nach dem Buch Exodus verboten waren, und anordnete, dass alle derartigen Bilder in Kirchen zerstört werden sollten. Damit begann die erste Welle des byzantinischen Bildersturms, die bis zum Jahr 787 andauerte, als die zugrundeliegenden Probleme auf dem Zweiten Konzil von Nizäa vorübergehend gelöst wurden. Im Jahr 815 wurde eine zweite große Welle des Bildersturms ausgelöst, die erst 842 endete, als die Ikonen in den Kirchen des Ostens wiederhergestellt und die Bilderstürmer exkommuniziert wurden.
Die Kontroversen um die Ikonoklasten werden seit langem als Markierung der großen Brüche zwischen der westlichen und der östlichen Kirche verstanden. Thomas F. X. Noble zeigt, dass die Trennungslinien nicht so klar waren. Traditionell wird behauptet, dass die Karolinger in den 790er Jahren die grundlegenden Fragen des byzantinischen Streits nicht verstanden haben. Noble behauptet, dass es in der Tat eine bedeutende karolingische Kontroverse über die bildende Kunst gab, und wenn ihre Verbindungen zum byzantinischen Ikonoklasmus auch nur schwach waren, so waren sie doch komplex und tief in zentralen Anliegen des karolingischen Hofes verwurzelt. Darüber hinaus behauptet er, dass die Karolinger unverwechselbare und originelle Beiträge zur gesamten Debatte über religiöse Kunst leisteten.
Images, Iconoclasm, and the Carolingians ist das erste Buch, das eine umfassende Studie über die westliche Reaktion auf den byzantinischen Ikonoklasmus bietet. Durch den Vergleich von Kunsttexten mit Gesetzen, Briefen, Gedichten und anderen Quellen zeigt Noble die Macht und das Ausmaß der wichtigsten Diskurse der karolingischen Welt während ihrer dynamischsten und kreativsten Jahrzehnte.