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Reaction Formation: Dialogism, Ideology, and Capitalist Culture: The Creation of the Modern Unconscious
Bachtin und Woloschinow argumentierten, dass der Dialog die intersubjektive Grundlage des Bewusstseins und der Kreativität ist, die historische Veränderungen des Bewusstseins ermöglicht. Die vielfältigen dialogischen Beziehungen geben jedem Subjekt, das sich durch ihre Verinnerlichung entwickelt hat, die Möglichkeit, sich von ihnen zu distanzieren.
Das Bewusstsein ist also ein „unabgeschlossener“ Prozess, der immer offen ist für eine mögliche Zukunft, die nicht nur die Vergangenheit wiederholen würde. Aber dieses Buch erforscht auch seine Kehrseite: Die relative Offenheit ist ein Konfliktfeld, in dem rivalisierende Diskurse um die Vorherrschaft kämpfen, indem sie ihre Konkurrenten unterordnen oder eliminieren.
Auf diese Weise entsteht das Unbewusste aus sozio-historischen Konflikten. Hegemonie ist immer unvollständig, denn es besteht immer die Möglichkeit einer Rückkehr der verdrängten Rivalen in neuen Kombinationen.