
Education and the Kyoto School of Philosophy: Pedagogy for Human Transformation
Die Arbeiten der Kyoto-Schule sind eine der wenigen philosophischen Strömungen, die ihren Ursprung in Japan haben. Im Anschluss an die kulturelle Renaissance der Meiji-Restauration nach der Zeit der Abschottung Japans gegenüber der Außenwelt (1600-1868) fand dieses eindeutig japanische Denken vor allem in den Werken von Kitaro Nishida, Keiji Nishitani und Hajime Tanabe seinen Ausdruck. Es handelt sich vor allem um eine Philosophie der Erfahrung, des menschlichen Werdens und der Transformation. Auf der Suche nach diesen Themen bringt sie ein Erbe der westlichen Philosophie, das William James, Hume, Kant und Husserl sowie die Psychologie von Wilhelm Wundt umfasst, mit östlichem Denken und östlicher Praxis in Verbindung. Doch das Erbe und die anhaltende Rezeption der Kyoto-Schule waren nicht einfach, was zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass ihre Bekanntheit mit dem Aufkommen des japanischen Faschismus zusammenfiel. Vor diesem Hintergrund erhält die anhaltende Beziehung der Schule zum Denken Heideggers eine zusätzliche Bedeutung. Und dennoch bleibt dies ein reichhaltiger philosophischer Gedankengang mit bemerkenswerter Bedeutung für die pädagogische Praxis.
Die vorliegende Sammlung konzentriert sich in dreierlei Hinsicht auf die Kyoto-Schule. Erstens konzentriert sie sich auf die besondere Darstellung des menschlichen Werdens durch die Schule. Zweitens wird die Art und Weise untersucht, wie in der Arbeit ihrer wichtigsten Vertreter verschiedene Denktraditionen in Philosophie und Bildung aufeinandertreffen und miteinander verschmelzen. Drittens geht es um die Frage, warum die reichhaltigen Implikationen der Kyoto-Schule für die Philosophie und die Pädagogik nicht breiter gewürdigt wurden, und es wird versucht, dies zu ändern.
Der erste Teil des Buches führt in den historischen und philosophischen Hintergrund der Kyoto-Schule ein und veranschaulicht ihre Bedeutung insbesondere für die ästhetische Erziehung, während der zweite Teil darüber hinausgeht und die Konvergenz relevanter philosophischer Strömungen in Ost und West untersucht, die vom Noh-Spiel und buddhistischen Praktiken bis zum amerikanischen Transzendentalismus und Poststrukturalismus reichen.