Bewertung:

Das Buch „Please Select Your Gender“ von Patricia Gherovici bietet eine komplexe Erforschung des Geschlechts durch die Linse der Lacanschen Psychoanalyse, mit Fallstudien und Überlegungen zu Verkörperung und Subjektivität. Sie stellt konventionelle Ansichten über Pathologie und Diagnose in Bezug auf die Geschlechtsidentität in Frage.
Vorteile:Es ist gut geschrieben und reflektiert das Lacansche Denken. Es präsentiert eine neue Perspektive auf Transsexualität, enthält aufschlussreiche Fallbeispiele und leistet einen wichtigen Beitrag zur psychoanalytischen Diskussion über Geschlecht. Die Autorin ist aufgeschlossen und einfühlsam gegenüber den Erfahrungen von Trans-Personen.
Nachteile:Der Text ist manchmal etwas technisch, was es für manche Leser schwierig machen könnte, ihn vollständig zu verstehen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Please Select Your Gender: From the Invention of Hysteria to the Democratizing of Transgenderism
Ich habe den schlimmsten Geburtsfehler, den eine Frau haben kann: Ich wurde mit einem Penis und einem Paar Hoden geboren.
So lernen wir Hera kennen, die uns ihren Grund für den Beginn der Psychoanalyse mitteilt und deren Aussage die Debatte über Transgenderismus verkörpert, die in Bitte wählen Sie Ihr Geschlecht gründlich seziert wird. Handelt es sich um eine psychische Störung, wie manche behaupten, oder um eine Frage der sexuellen Identität? Eine Orientierung oder eine Lebensentscheidung? Trotz unterschiedlicher Meinungen hat der Transgenderismus in den letzten zehn Jahren viel von seinem Stigma verloren - wenn auch vielleicht nichts von seinem Schockwert. Dennoch ist die Tür offen für eine Neuformulierung der hysterischen Frage "Bin ich ein Mann oder eine Frau?
Anhand reichhaltiger klinischer Vignetten und Elementen der Lacanschen Theorie zeigt Patricia Gherovici, wie der Transgender-Diskurs sowohl die psychoanalytische Praxis neu ausgerichtet als auch die Debatten über das Geschlecht in der amerikanischen Gesellschaft insgesamt neu formuliert hat. Sie erforscht auf historischer, theoretischer und klinischer Ebene, was als Demokratisierung des Geschlechts bezeichnet wird - denn was könnte demokratischer sein als die Wahl des eigenen Geschlechts, das nun auf Wunsch geändert werden kann?
Mit seinem Plädoyer für die Entpathologisierung von Transgenderismus zielt Please Select Your Gender darauf ab, die aktuellen Vorstellungen von menschlicher Sexualität im Allgemeinen zu revidieren. Dabei fordert es die Theorie und Praxis der Psychoanalyse mit Fragen heraus, die normalerweise nur indirekt angesprochen werden, die aber selbst die Art und Weise, wie die Analyse durchgeführt wird, verändern und neue Ideen für die Klinik entwickeln, die auf soziale und intellektuelle Kontexte übertragen werden können, um die breiteren Dialoge über Geschlecht und Sexualität zu fördern.