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Bitter Roots: The Search for Healing Plants in Africa
Seit über einem Jahrhundert versuchen Pflanzenspezialisten weltweit, Heilpflanzen in afrikanischen Ländern in Arzneimittel zu verwandeln. Und ebenso lange gibt es Konflikte um diese Heilpflanzen, die von gestohlenen Rezepten und giftigen Stärkungsmitteln bis hin zu unerfüllten Versprechungen von Laborgeräten und usurpierten persönlichen Patenten reichen.
In Bitter Roots stützt sich Abena Dove Osseo-Asare auf öffentlich zugängliche Aufzeichnungen und ausführliche Interviews mit Wissenschaftlern und Heilern in Ghana, Madagaskar und Südafrika, um zu interpretieren, wie afrikanische Wissenschaftler und Heiler, ländliche Gemeinschaften und Pharmakonzerne - darunter Pfizer, Bristol-Myers Squibb und Unilever - seit den 1880er Jahren versucht haben, Medikamente aus Afrikas Heilpflanzen zu entwickeln. Osseo-Asare erinnert an die Bemühungen, sechs Pflanzen in Arzneimittel umzuwandeln: Rosen-Periwinkle, Asiatisches Pfennigkraut, Paradieskörner, Strophanthus, Cryptolepis und Hoodia. Anhand der Geschichten der einzelnen Pflanzen zeigt sie, dass Kräutermedizin und pharmazeutische Chemie eine parallele und sich überschneidende Geschichte haben, die geografische Grenzen überschreitet.
Gleichzeitig wirft Osseo-Asare ein neues Licht darauf, wie verschiedene Interessengruppen versucht haben, die Rechte an diesen Heilpflanzen zu verwalten, und untersucht die Herausforderungen, die mit der Zuweisung von Eigentumsrechten an Pflanzen und ihren biochemischen Bestandteilen verbunden sind. Bitter Roots ist eine faszinierende Untersuchung der Geschichte der Medizin im kolonialen und postkolonialen Afrika und wird für Afrikawissenschaftler, Historiker, die sich für Medizin, Biochemie und Gesellschaft interessieren, sowie für politische Entscheidungsträger, die sich mit dem Zugang zu Medikamenten und Patentrechten befassen, unverzichtbar sein.