Bewertung:

Die Essaysammlung „Blindsided“ von Dawn Downey bietet einen ehrlichen und introspektiven Einblick in ihre Erfahrungen als schwarze Frau im mittleren Amerika und beleuchtet das Unbehagen in alltäglichen Situationen, die von Mikro-Aggressionen und ererbten Traumata geprägt sind. Downeys Schreibstil ist warmherzig, humorvoll und gesprächig und zieht den Leser in seinen Bann, während er ihn mit tieferen gesellschaftlichen Themen konfrontiert.
Vorteile:Der Schreibstil ist einnehmend und luftig und macht komplexe und unbequeme Themen leichter zugänglich. Downey verbindet Humor mit Ehrlichkeit und schafft so eine vertrauensvolle und einladende Atmosphäre für die Leser. Die Essays regen zum Nachdenken über persönliche und gesellschaftliche Themen an und bieten Einblicke in vererbte Traumata.
Nachteile:Die Thematik kann schwer und unbequem sein, was für manche Leser eine Herausforderung darstellen könnte. Die geschilderten Erfahrungen könnten auf diejenigen, die mit den geschilderten Realitäten nicht vertraut sind, befremdlich wirken.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Blindsided: Essays from the Only Black Woman in the Room
Wir streben nach Authentizität, aber die Zweckmäßigkeit verlangt oft, dass wir unsere wahren Gefühle unterdrücken.
Dawn Downey kämpft darum, ihr wahres Ich zu finden, während sie sich in ihrer weißen Umgebung zurechtfindet. Sie führt einen inneren Krieg, denn ihre Intuition erkennt Bigotterie und ihr Verstand will - und muss - sie leugnen. Am Ende eines jeden Tages ist sie wütend. Sie ist erschöpft. Sie ist verzweifelt.
"Man wird hoffnungslos, wenn man untergeht", sagt sie.
"Ich versank in Traumbildern von Fesseln, Ketten, Brandeisen, Peitschen, Seilen, Knüppeln, brennenden Kreuzen und Feuerschläuchen. Bluthunde auf meiner Spur, Polizeihunde an meiner Kehle. Ich krachte durch all die Orte, die eigentlich sicher sein sollten: Schulhöfe, Imbissbuden, Gerichtsgebäude und Kirchenkeller. Von Nigger zu Nigra zu colored zu negro zu black zu african-american und wieder zurück. Seltsame Früchte. Jahrhundertealte Bilder, die aus Schulbüchern übernommen wurden. Bürgerrechtsmärsche, die über den Familienfernseher flimmern. Etiketten, die von einer Generation an die nächste weitergegeben werden, Etiketten, die mich abgrenzen sollen, den Anderen".
Als ein Familienmitglied ein rassistisches Artefakt umwandelt, sprengt der Akt der Erlösung ihr Selbstkonzept. Sie überdenkt alte Überzeugungen und entdeckt auf der anderen Seite der Hoffnungslosigkeit ihre schwarze Kraft.
Downey regt uns an, darüber nachzudenken, wie wir inmitten unseres Unbehagens unser authentisches Selbst finden.