Bewertung:

Die Rezensionen zu „Blood on the Border“ von Roxanne Dunbar-Ortiz spiegeln eine Mischung aus Wertschätzung für die historischen Einblicke und Kritik an der persönlichen Erzählweise wider. Während einige Leser die Mischung aus persönlichen Erfahrungen und breiteren politischen Kontexten überzeugend finden, argumentieren andere, dass sich das Buch zu sehr auf die Perspektive der Autorin stützt, was zu vermeintlichen Ungenauigkeiten und einem gewissen Maß an Selbstbezogenheit führt.
Vorteile:⬤ Fesselnde Erzählung, die persönliche Erfahrungen mit historischen und politischen Kommentaren verwebt.
⬤ Bietet einzigartige Einblicke in die sandinistische Revolution und die US-Außenpolitik, insbesondere in Bezug auf indigene Völker.
⬤ Geeignet für Bildungszwecke, um Debatten und kritisches Denken im Klassenzimmer anzuregen.
⬤ Hebt wichtige soziale Themen und die Auswirkungen der US-Aktivitäten im Ausland hervor.
⬤ Einige Leser sind der Meinung, dass das Buch zu egozentrisch und zerstreut ist und sich zu sehr auf die persönliche Reise des Autors konzentriert.
⬤ Mehrere Kritiken beziehen sich auf faktische Ungenauigkeiten und falsche Darstellungen in den Behauptungen und historischen Darstellungen des Autors.
⬤ Es wird der Eindruck erweckt, dass es einigen historischen Erzählungen im Vergleich zu anderen Werken an Tiefe fehlt.
⬤ Der Tonfall der Autorin kann pessimistisch und losgelöst von den behandelten Themen wirken.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Blood on the Border: A Memoir of the Contra War
Die Menschenrechtsaktivistin und Historikerin Roxanne Dunbar-Ortiz wurde als "eine Naturgewalt auf dem Papier und in der Realität" beschrieben. Diese Kraft ist in Blood on the Border, dem dritten Band ihrer gefeierten Memoirenreihe, voll und ganz präsent. In "Blut an der Grenze", das Persönliches und Politisches nahtlos miteinander verbindet, schildert Dunbar-Ortiz aus erster Hand den jahrzehntelangen schmutzigen Krieg, den die Contras und die Vereinigten Staaten gegen die Bevölkerung Nicaraguas führten.
Mit der Bombardierung eines nicaraguanischen Flugzeugs in Mexiko-Stadt im Jahr 1981 - ein Flugzeug, in dem Dunbar-Ortiz selbst gesessen hätte, wenn es nicht zu einer Verspätung gekommen wäre - starteten die von den USA unterstützten Contras (kurz für los contrarrevolucionarios) eine Großoffensive gegen das sandinistische Regime Nicaraguas, das von der Reagan-Regierung als kommunistisch bezeichnet wurde. Während ihre reichhaltige politische Analyse der Beziehungen zwischen den USA und Nicaragua die Handschrift einer ausgebildeten Historikerin trägt, schreibt Dunbar-Ortiz auch aus ihrer Perspektive als unerschrockene Aktivistin, die in den 1980er Jahren Monate am Stück in dem vom Krieg zerrissenen Land verbrachte, vor allem in der abgelegenen nordöstlichen Region, wo das indigene Volk der Miskitu von den durch die CIA ausgebildeten Contra-Söldnern unerbittlich angegriffen und fast ausgelöscht wurde. Sie macht die Zusammenhänge zwischen dem, woran sich viele US-Amerikaner heute nur noch vage als Iran-Contra-Affäre" erinnern, und der andauernden US-Aggression in Amerika, im Nahen Osten und in der ganzen Welt schmerzhaft deutlich - Zusammenhänge, die in einem neuen Nachwort für diese Ausgabe noch deutlicher werden.
Blood on the Border ist eine fesselnde, wichtige und ernüchternde Geschichte, die einen fundierten, genau beobachteten und zu Herzen gehenden Blick auf die Geschichte im Werden bietet.